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Apple
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iPads
Apple stellte neue iPads vor. Viele Überraschungen gab es nicht — tatsächlich sind viele Informationen vorher schon durchgesickert. Das iPad Pro wird dünn, springt direkt auf den M4 und das iPad Air ist jetzt auch in einer 13“-Variante erhältlich. Überraschungen finden sich dann eher in dem, was Apple nicht vorgestellt hat, weil es nicht mehr vorhanden ist: die Weitwinkelkamera beim iPad Pro, der Sim-Kartenslot1 und der schnellere 5G-Chip sind alle weggefallen.
Interessant ist auch, dass das iPad Air schwerer als das iPad Pro ist. Hier wäre es doch sinnvoll gewesen, den Zusatz „Air“ ganz wegzulassen und stattdessen das normale iPad in iPad SE umzubenennen. Nie wurde deutlicher, dass Air weder dünn noch leicht meinte, sondern nur „nicht ganz so gut“ bedeutet. Besonders geschickt war Apples Marketing auch nicht bei dem Werbespot zum iPad Pro, das Instrumente, Geräte und Smileys in einer Presse zusammendrückte. Für den Werbespot musste sich Apple anschließend entschuldigen.
Beeindruckend beim iPad Pro ist der M4-Chip, der wohl bis zu 20% schneller ist und auch gegenüber den MacBooks mit M3-Chip sehr gut abschneidet. Mehr RAM und und den noch besseren Prozessor bekommt man aber nur, wenn man sich für das iPad Pro mit 1 oder 2 TB entscheidet. Gut überlegt sollte die Option zum Nano-Texturglas2 sein — in der Regel wird die Darstellung dadurch etwas unscharf und verliert Kontrast.
Das größte Problem des iPad Pro ist aber der Widerspruch zwischen Hard- und Software. Fast keine Software des iPads stößt auf den aktuellen Geräten an ihre Grenzen. Mit welchem Argument sollte man denn dann die aktuellen Geräte upgraden? Die Software des iPads ist meines Erachtens die Bremse des iPads und seine größte Schwäche. Vermutlich um sich vom Mac abzugrenzen, wird das iPad nicht von der Leine gelassen. Warum kann nicht Mac-Software auf dem iPad laufen? Warum kann nur Software aus den offiziellen App Store installiert werden? Profi-Programme mit ihren Plugins sind mit dem App-Store nicht kompatibel. Ich bezweifle, dass das iPad mit dem nächsten Versionssprung zum Mac aufschließen wird. Zwar ist mit dem neuen Magic Keyboard das Trackpad größer geworden, aber was bringt ein Trackpad, wenn der Mouse-Cursor ein transparenter Punkt ist, der verschwindet, wenn er über klickbare Flächen fährt?
Das iPad bleibt derzeit ein Couch-Computer. Dafür ist die Software ideal! Wer Pro-Funktionen will, sollte über den Kauf eines MacBooks nachdenken. Wer mit dem Pencil zeichnet, kann über den Erwerb eines günstigen Vorgängermodells nachdenken. Wer noch etwas warten kann, der sollte die WWDC 2024 abwarten, um zu sehen, ob Apple zu der starken Hardware noch die passende Software nachliefert.
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News
,Apple
,iOS
Sideloading
Apple hat in einem Support-Dokument klargestellt, welche Voraussetzungen für das EU-Sideloading vorliegen müssen. Alternative App-Stores stehen nur Nutzern mit EU-Apple-ID1 zur Verfügung, die sich auch in der EU aufhalten. Apple prüft diese Voraussetzungen auf dem Gerät und sendet dann nur das Ergebnis (Voraussetzung erfüllte: ja/nein) an Apple.
The country or region of your Apple ID must be set to one of the countries or regions of the European Union, and you must physically be located in the European Union.
Your device eligibility for alternative app marketplaces is determined using on-device processing with only an indicator of eligibility sent to Apple. To preserve your privacy, Apple does not collect your device’s location.
— Apple
Verreist man außerhalb der EU-Grenzen, können keine neuen Apps aus den Alternative App-Stores installiert werden. Bereits installierte Apps können nur in einer Übergangszeit von 30 Tagen aktualisiert werden.
Wer etwa aus beruflichen Gründen länger im Ausland ist, kann nach 30 Tagen keine Updates mehr installieren.
If you leave the European Union, you can continue to open and use apps that you previously installed from alternative app marketplaces. Alternative app marketplaces can continue updating those apps for up to 30 days after you leave the European Union, and you can continue using alternative app marketplaces to manage previously installed apps. However, you must be in the European Union to install alternative app marketplaces and new apps from alternative app marketplaces.
— Apple
Ich bin der Ansicht, Apple hat mit dieser Lösung den falschen Weg eingeschlagen. Nicht Zwang, sondern Qualität sollte User vom originalen App Store überzeugen.
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Die Einstellung findet sich in der Apple ID selbst (Settings ➝ Apple ID ➝ Media & Purchases ➝ View Account ➝ Country/Region: Germany). Die Spracheinstellungen des iPhones haben darauf keinen Einfluss. ↩︎
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News
,Apple
,iOS
Das EU-Update (iOS 17.4)
Apple hat immer schon auf verschiedenen Märkten die Stellschrauben seiner Betriebssysteme angepasst. Meinst waren das autokratisch regierte Länder und die Anpassungen dementsprechend. Nun hat die EU dazu beigetragen, dass Apple recht weitgreifende Änderungen im Sinne einer Öffnung des Systems vornehmen muss. iOS 17.4 lässt alternative App-Stores und alternative Browser-Engines zu. Teilweise hat Apple hier nur die Vorarbeit geleistet — die Auswirkungen dieses Updates werden sich daher wohl erst in der Folgezeit zeigen. Allerdings wird man jetzt beim Öffnen von Safari nach den Standard-Browser gefragt. Apples Safari liegt dabei apathisch sortiert sehr weit unten. Auch öffnet Apple den NFC-Chip — damit können dann auch Banking-Apps auf diesen Chip zugreifen. Und Apps dürfen eigene Bezahlsysteme in ihren Apps anbieten. Die vorgenannten Änderungen werden nur in der EU eingeführt. Für andere Länder wird es diese Möglichkeiten erst mal nicht geben. Ob Nutzer, die in anderen Ländern ansässig sind, ihr iPhone auf Europa umstellen können, bleibt abzuwarten. In der Vergangenheit hat Apple die Länderzuordnung an die verwendete Bezahlmethode geknüpft. Apple musste das Update jetzt freigeben — die Vorgaben der EU zwingen Unternehmen (neben Apple auch etwa Google und Microsoft) dazu, die DMA-Vorgaben bis zum 07.03.2024 umzusetzen.
Zusätzlich bringt iOS 17.4 neue Emojis1, Transkriptionen von Podcasts2 und neue Battery Health Settings. Selbstverständlich kommen auch die üblichen Sicherheitspatches, weswegen grundsätzlich jedem das Update zu empfehlen ist.
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News
,Apple
Titan ist tot
Nicht der Titan, sondern Project Titan — Apples mehr oder weniger geheimes Projekt zur Entwicklung eines E-Autos. Dass Apple an dem Projekt arbeitete, ist durch die Registrierung für selbstfahrende Autos bei den kalifornischen Behörden bekannt geworden. Und natürlich durch Zu- und Abgänge bekannter Personen im Automobil-Bereich — hier wäre etwa Doug Field zu erwähnen, dessen Stelle nach seinem Weggang zu Ford von Kevin Lynch, eigentlich für die Apple Watch verantwortlich, und COO und Apple No. 2 Jeff Williams übernommen wurde.
Bereits vor einem Monat war berichtet worden, dass Project Titan vor einem Make or Break Moment stünde. Dass Apple sich jetzt für Brake entschied, dürfte vor allem mit dem KI-Hype zusammenhängen. Offensichtlich wurde auch Apple von OpenAI und den Möglichkeiten der KI überrascht. Hier muss Apple wahrscheinlich viel aufholen. Im Gegensatz ist die E-Mobilität gerade einem so starken Wandel unterzogen und hat mit Konkurrenz aus China zu kämpfen, dass dieser Sektor für Apple zunehmend uninteressant geworden sein dürfte.
Richtig prognostiziert hat dies bereits seit Jahren Alex Olma (iPhone-Blog). Dort wurde gestern noch mal hervorgehoben und weitergehend begründet, warum Apple nie ein Auto verkaufen wird.
Ich hielt von Apples Auto Projekt auch nicht viel. Ein Auto ist in der Anschaffung viel zu teuer, als das Apples Verkaufsstrategie hier funktionieren würde. iPhones, Macs und AirPods sind auch deswegen etwas teurer, weil sie bezahlbarer Luxus sind. Nicht umsonst legt Apple jeder Packung einen Apple-Sticker bei — für das Apple-Logo zahlt man mit.1 Das funktioniert meines Erachtens bei einem Auto nicht. Die Investition ist viel zu groß, um von irrationalen Motivationen getrieben zu werden. Auch die Zielgruppe ändert sich: Luxusautos werden häufig an Unternehmern verkauft und als Firmenfahrzeuge genutzt. Apples Kunden sind aber — ohne dass ich Zahlen dazu habe — wohl schwerpunktmäßig Privatpersonen.2 Hinzu kommt, dass gerade bei Autos eine große Divergenz zwischen Konzept und Verkaufsobjekt besteht. Nicht alle Designideen lassen sich in Realität umsetzen oder erweisen sich bei tatsächlicher Nutzung als zu unpraktisch. Auch das dürfte für Apple eine zu bittere Pille sein — warum soll man sich ein Apple Car kaufen, wenn es dann doch zu sehr wie jedes andere Fahrzeuge aussieht (oder aufgrund rein praktischer oder rechtlicher Erwägungen so aussehen muss). Zuletzt: Autos müssen gewartet werden. Sie müssen repariert werden und repariert werden können. Nichts könnte fernliegender sein, als Apple im Werkstatt-Bereich zu sehen. Trotz großer Bemühungen, sich einen grünen Anstrich zu verpassen — Apple will lieber neue Geräte verkaufen.
Dennoch ist es schade, kein iCar zu sehen. Angeblich sollte es ohne Lenkrad funktionieren. Jony Ive soll Türen und Innenausstattung designt haben. Ein Bild-Band nie realisierter Apple-Produkte wird es wahrscheinlich aber nie geben.
Wegbereitend wäre anstelle des Autos eher die Idee seiner Vermarktung geworden. Hätte Apple es geschafft, ein vollständig autonom fahrendes Auto zu entwickeln, wäre es nicht mehr notwendig gewesen, dass sich jeder ein Auto kauft. Es hätte ein Abo für die Nutzung genügt — quasi ein individueller ÖPNV. Ob daran aber Apple oder irgendein Autohersteller Interesse gehabt hätte, ist mehr als fraglich.
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Es gibt natürlich auch rationale Argumente, sich für ein Apple-Produkt zu entscheiden. Aber ein gewisser Teil des Preises wird zweifelsfrei für die Marke gezahlt und Apple-Kunden sind auch bereit, das zu zahlen. ↩︎
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iPhones als Firmenhandys, Macs im kreativen Bereich und iPads in bestimmten Spezialfällen ausgenommen. ↩︎
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Apple
,Vision Pro
Apple Vision Pro III
Und noch ein drittes Review-Video zur Apple Vision Pro III. Diesmal mit den Eindrücken von Keno von c’t 3003. Letzte Woche sah ich mir auch schon das Video an, in dem Leo und Keno erzählten, wie sie die Vision Pro in den USA bestellten. Zur Abholung ist Keno extra nach New York geflogen.
In dem Review gibt es einen Vergleich zur Meta Quest 3, das Gefühl von virtueller Realität und die Sinnfrage zum Schluss:
- Die Vision Pro ist viel zu teuer; sie dürfte mit Steuern in Deutschland um die 4.000€ kosten (noch gibt es keinen Starttermin für die Vision Pro in Deutschland).
- Es gibt (noch) keinen Use Case. Alles sieht toll aus. 3D-Filme auf Disney sind beeindruckend. Aber es gibt keine Killer-App, weswegen man unbedingt die Vision Pro benötigt.
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Apple
,Vision Pro
Apple Vision Pro II
Ein kurzes Update zum gestrigen Beitrag. Ein weiteres Video, das die Apple Vision Pro reviewed, diesmal aber in Manhattan.
- Die Apple Vision Pro kann nicht in Verkehrsmitteln benutzt werden, denn sobald der Zug / die U-Bahn losfährt, verschwinden die Fenster, die an der Haltestelle zurückbleiben. Stattdessen erscheint eine Fehlermeldung mit
Tracking failed
. Dieser Fehler erscheint mir etwas lächerlich — dass beim Wegfahren die Fenster zurückbleiben, ist ein Beta-Fehler, der eigentlich bei einem fertigen Produkt nicht passieren dürfte. Ich hoffe, Apple liefert noch den Commuter Mode nach, bei dem die Fenster relativ zur Brille fixiert sind. Ansonsten wäre die Brille für Pendler uninteressant. - Casey Neistat erlebte die Apple Vision Pro irgendwann so real, dass er sich nicht mehr vorstellen konnte, dass nur er die virtuelle Realität sieht. Für alle anderen war es hingegen etwas unverständlich, warum er seinen Donut in die Luft hält (ein virtueller Schmetterling landete auf dem Donut).
- Für Casey Neistat ist die Apple Vision Pro ein erster Blick in die Zukunft. Er erwartet, dass bald alle virtuelle Brillen tragen. Die Geräte müssten aber noch viel kleiner und leichter werden.
- Die Apple Vision Pro kann nicht in Verkehrsmitteln benutzt werden, denn sobald der Zug / die U-Bahn losfährt, verschwinden die Fenster, die an der Haltestelle zurückbleiben. Stattdessen erscheint eine Fehlermeldung mit
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Apple
,Vision Pro
Apple Vision Pro
Die Apple Vision Pro kann in den USA jetzt offiziell gekauft werden. Auf YouTube kann man erste Unboxing Videos und Reviews sehen. Eine davon habe ich hier verlinkt (Dan von MacRumors).
Zusammengefasst: die Apple Vision Pro ist ein hervorragendes Headset mit beeindruckender Qualität — gerade im Vergleich zur Meta Quest 3. Die Apple Version Pro kann mit Gesten und Fingern gesteuert werden, während man bei der Meta Quest einen Controller benötigt. Auch das Virtual Reality Erlebnis der Apple Vision Pro soll nach den Reviews beeindruckend sein. Vor allem wurde immer wieder hervorgehoben, dass die Fenster im virtuellen Raum exakt an der Stelle, an der sie stehen sollen, stehen bleiben.
Aber auch einige negative Sachen sind mir in dem Videos aufgefallen.
- Einmal verursacht das Tragen des Headsets einen kleinen Abdruck auf der Nase.
- Die Persona, der virtuelle Avatar, der vor allem bei FaceTime anrufen eingesetzt wird, wirkt unnatürlich und erzeugt bei den Angerufenen ein creepy Gefühl.
- Das Headset ist aus hochwertigen Materialien gefertigt. Das ist aber auch ein Nachteil, denn dadurch ist das Headset enorm schwer. Bei der Apple Vision Pro sind zwei Bands beigefügt. Eins, das sehr schick aussieht, aber schon nach kurzer Zeit unbequem wird, da es nur am Hinterkopf die Apple Vision Pro hält. Das andere Band hat einen Strap, der über den Kopf geführt wird, und kann so das Gewicht der Apple Vision Pro etwas besser verteilen.
- Und zuletzt wird deutlich, dass auch das Benutzen der Apple Vision pro alles andere als einfach zu sein scheint. Nach einer Stunde Nutzung der Apple Vision Pro ist Dan deutlich ermüdet, reibt sich mehrfach die Augen und sagt auch über sich selbst, dass er sich müde fühlt.
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Apple
,Vision Pro
Apple Vision Pro
Die Einführung der Apple Vision Pro erinnert mich ein kleines bisschen an die Zeit zwischen Vorstellung und Einführung des ersten iPhones. Während ich damals 10/10 auf der Vorfreuden-Skala erreichte, würde ich aber bei der Vision Pro eher eine 5/10 vergeben. Das Gerät ist einfach zu teuer, um es realistisch besitzen zu wollen. Dennoch bin ich neugierig. Apple hat zwei Videos online gestellt, die noch mal einige Perspektiven der Vision Pro zeigen:
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News
,Apple
,iOS
iOS 17.3 im Anflug
Nächste Woche gibt Apple das Update für iOS 17.3 und die entspannenden Updates für watchOS und iPadOS frei, wie Apple in einer Pressemitteilung zur Black Unity Collection 2024 mitteilte.1 iOS 17.3 bietet drei wesentliche Neuerungen.
Die bedeutendste ist der Stolen Device Mode. Bis jetzt ist es möglich, auf viele Inhalte des iPhones zugreifen, wenn man den Passcode des Gerätes kennt. Häufig handelt es sich dabei um einen nur sechsstelligen Code; es lassen sich aber auch komplexere Passcodes2 erstellen.3 Kennt ein Dieb diesen Passcode, ist eine Authentifizierung per Face-ID nicht notwendig. Sofern ein Dieb vor dem Diebstahl die Eingabe des Passcodes erspähen konnte, kann er vollen Zugriff auf das iPhone erlangen. Im schlimmsten Fall ist dann nicht nur das iPhone weg, sondern der Dieb kann auch Zugang zu vielen sensiblen Daten und ggfs. auch auf Banken und Broker zugreifen oder mittels Apple Pay zahlen. Um das zu verhindern, genügt nach dem Update es nicht mehr nur den Passcode einzugeben. Wie heise.de hervorhob, gelten die strengeren Anforderungen aber nicht an bekannten Orten (zuhause oder auf der Arbeit). Es ist daher möglich, dass ein Dieb diese Orte aufsucht.
In Apple Music gibt es weiterhin die angekündigten kollaborative Wiedergabelisten, bei denen man auch wechselseitig über Emojis mitteilen kann, wie man einen Song findet.
Zuletzt wird die Unfallerkennung bei Stürzen verbessert und Air Play in Hotels eingeführt. Letzteres wird wohl nur auf wenigen TV-Geräten funktionieren. Einen großen Mehrwert verspreche ich mir davon nicht.
Apple hat kein genaues Datum für die Veröffentlichung der Updates genannt. Ich tippe, dass das Update am kommenden Dienstag, den 23.01.2024, kommt.
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Apple stellte darin ein neues Apple Watch Armband nebst passendem Watch Face und Hintergrundbild für iOS und iPadOS vor. ↩︎
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Anstelle eine vier- oder sechsstelligen Passcodes, sind auch längere Zahlencodes und auch alphanumerische Codes möglich. Wer Banking-Software auf dem iPhone verwendet, sollte über die Verwendung eines längeren Passcodes nachdenken. ↩︎
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Einstellungen ➝ Face ID & Passcode ➝ Passcode ändern. Dort können Optionen für den Passcode gewählt werden. ↩︎
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Apple
,AppleTV
Die Zukunft des Apple TVs
Trotz Smart TV sehe ich nahezu alles über das Apple TV und nicht über die Software meines Smart TVs. Hauptgrund ist, dass ich das Apple TV schon habe und ich das Interface vertraut und bequem finde — vor allem weil alles im Apple Kosmos ineinander greift. Zwingend notwendig ist das Apple TV bei der Qualität der heutigen Smart TV Software aber nicht mehr. Und teilweise sind die Smart TVs in einigen Punkten sogar besser, als das Apple TV. Die Siri Remote ist meines Erachtens immer noch der größte Schwachpunkt. Die Steuerung meines LG Smart TV ist da deutlich besser: Es genügt, die Fernbedienung leicht zu kippen, um dadurch den Mauszeiger zu bewegen. Ich vermute, dass das Apple TV das so nie umsetzen wird, weil Apples Design-Diktat einen Mauszeiger auf der Oberfläche des Apple TVs mit Sicherheit nicht zuließe.
Was müsste aber ein zukünftiges Apple TV bieten, um noch interessant für Besitzer eines modernen Smart TVs zu sein?
- Bessere Navigation: ein TV, das mittels Handgesten gesteuert wird, wäre ein visionärer Fortschritt und würde einen Aspekt der Vision Pro für die Allgemeinheit erlebbar machen.
- Interaktiver Inhalt: über Widgets oder Bildschirmschoner könnten spezifische Informationen angezeigt werden. So könnte etwa das aktuelle Wetter durch einen Flug durch Gebiete gezeigt werden, in denen das anzuzeigende Wetter gerade herrscht (Sonne — ein Flug durch ein sonniges Gebiet, Regen — ein Flug durch verregnete Gebiete etc.). Nachrichten oder Aktien könnten zudem als Widgets auf dem Homescreen liegen oder ebenfalls als Bildschirmschoner angezeigt werden.
- bessere Übergabe von Inhalten: AirPlay ist grundsätzlich gut. Aber es hat teils gravierende Nachteile. So kann es durchaus passieren, dass ein vom iPhone auf das TV gestreamte Video abbricht, wenn sich der Bildschirm des iPhones sperrt. Hier wäre es besser, wenn das iPhone nur die Quelle des Videos oder des Tons an das Apple TV übergibt und das Apple TV den Inhalt dann selbst lädt und abspielt. Ähnlich funktioniert YouTube- oder Spotify-Connect.
- Spiele: ich bin selbst zwar kein großer Gamer. Würde Apple aber eine günstige TV-Box samt Games und Controller anbieten, kann das für einige der ausschlaggebende Grund sein, sich fürs Apple TV zu entscheiden. Hier könnte man auch eine Umbenennung des Geräts überlegen — vielleicht Apple Box. Für viele war die PlayStation damals der Blu-ray Player. Apple würde den Weg umgekehrt gehen.
- Safari: normales Browsen halte ich auf dem Apple TV für nicht einfach umsetzbar. Aber ich halte es auch nicht für unmöglich, dieses Problem zu lösen. Oft kommt bei einem Film oder Serie eine Frage auf. Eine schnelle Suche im Internet auf dem TV wäre da hilfreich.
- iPad/iPhone-Apps auf dem Apple TV: Ich halte es für theoretisch umsetzbar, iOS-Apps auf dem Apple TV anzuzeigen. Ich würde mich vor allem über Apps wie IMDb oder TV-Tracking-Apps auf dem Apple TV freuen.1
- bessere Dienste: Apple ist meines Wissens der einzige Anbieter von Musik und TV Streaming und eigener Streaming-Hardware. Umso weniger verstehe ich, warum Apple so wenig Liebe in die Verknüpfung von Streaming-Dienst und Hardware steckt. Warum bietet Apple keinen Musikvideo-Channel an? Die Musikvideos sind bereits im Musik-Abo enthalten. Aber warum kann man nicht einfach in einen Channel à la MTV oder Viva schalten und beiläufig Musikvideos sehen? Unwahrscheinlicher, aber ebenfalls interessant wäre ein Nachrichten-Kanal, der etwa Teil des Apple TV+ Abos sein könnte.
HomeHub — die Schaltzentrale für die Heimautomatisierung — schloss ich in der Liste vollkommen aus, denn soweit dies der einzige Grund für die Anschaffung eines Apple TVs sein sollte, greift man wohl besser zum HomePod mini.
Das Apple TV kann seinen Platz im Wohnzimmer behalten, wenn Apple die kleine Box fortentwickelt. Sofern die Box allein eine Streaming-Box bleibt, wird sie auf Dauer aber nur für Hardcore Apple Fans interessant bleiben. Würde Apple die Streaming-Box aber konsequent weiterentwickeln, kann in der kleinen Box mehr Potenzial liegen, als bei der (noch) viel zu teuren Vision Pro.
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Es gibt zwar Trakt.tv als Apple TV App, aber die Qualität der App… na ja, tun wir besser so, als würde es diese App nicht geben. ↩︎
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Apple
,Vision Pro
Apple Vision Pro
Apple hat ein Datum für den Start der Apple Vision Pro veröffentlicht — die Brille ist ab dem 2. Februar 2024 zu haben und kann ab dem 19. Januar 2024 vorbestellt werden. Parallel dazu gibt es noch den passenden Get-ready-Clip. Da der Verkauf zunächst nur in den USA startet, ist die Meldung hier nur mäßig relevant. Dennoch kommen jetzt immer mehr Details zur Brille ans Licht: mitgeliefertes Zubehör, Kosten der Zeiss-Linsen, Akkulaufzeit. Wie bei der Apple Watch wird das neue Produkt mit Spannung erwartet und auch wenn der Preis mich vom Kauf abhalten wird, würde ich doch unheimlich gerne mal die Brille ausprobieren. Apple teasert die Brille auf der eigenen Webseite allerdings noch sehr zurückhaltend und im iPhoneblog hebt Alexander Olma hervor, dass seit der Vorstellung nicht wirklich etwas Neues von Apple dazukam.
Apple Vision Pro startet, so wie es im Moment aussieht, mit einem zum Teil unbekannten Feature-Umfang. Es fehlt an realistischen Produkt-Demos; an weltlichen Videos, in denen Apple zeigt, was tatsächlich geht. Wo ist die Preview zur Apple Vision Pro?
Die Brille startet wie damals die Apple Watch. Apple bringt Hardware auf den Markt und guckt in den nächsten Jahren, was damit gemacht wird. Die Apple Watch startete damals als Sport Gerät, als Rolex Alternative (Goldversion) und als Mini-App-Computer. Die Watch hätte sich in alle Richtungen entwickeln können. Apple versuchte damals, Entwickler dazu zu bringen, ihre Apps für die Uhr anzupassen. Es stellte sich dann aber heraus, dass die Watch einfach zu klein ist, um für Apps interessant zu sein. Immer mehr Entwickler stellen die Apps wieder ein. Auch die Goldversion verschwand wieder. Stattdessen hat sich Apple mit der Uhr komplett auf Health und Fitness festgelegt. Eine ähnliche Lernkurve erwarte ich auch bei der Apple Vision. Apple stellt die Hardware bereit — die Kunden und Entwickler müssen dann aber selbst herausfinden, was man damit machen kann. Von daher finde ich es fast gut, dass Apple so wenig Möglichkeiten und Einsatzmöglichkeiten der Vision Pro zeigt. Ich bin gespannt, in welchem Spot die Vision Pro landen wird. Als reines Media-Konsum-Gerät ist sie zu teuer. Ob das virtuelle Arbeiten so klappt, wie beworben, oder ob die Brille dann doch zu schwer wird und ein normales Display zum Arbeiten angenehmer ist, wird sich zeigen. Ich kann mir vorstellen, dass die Brille im kreativen Bereich großartig werden kann (3D-Modell-Apps, 3D-Zeichen-Apps etc.). Theoretisch könnte auch ein virtueller Konferenzraum interessant sein. Hier würde ich aber nicht auf einen Punktsieg der Brille setzen, denn ich glaube, Menschen wollen den echten Menschen sehen — und keinen digitalen Avatar. Ich glaube auch, dass die Brille neue Social Media Dienste bringen wird — so wie das iPhone etwa Instagram oder TikTok brachte. Der wesentliche Unterschied zwischen iPhone und Vision Pro ist aber, dass man das iPhone beiläufig nutzen kann. Es ist sofort zur Hand, wenn man es braucht. Und genauso schnell ist es wieder in der Tasche verschwunden. Man nimmt es, guckt drauf, man legt es weg. Die Vision Pro ist aber ein 100%-Gerät: entweder nutzt man sie komplett oder gar nicht. Und vor allem setzt man sie nicht beiläufig auf und ab. Deswegen glaube ich, dass Apple Glasses1 eine iPhone-ähnliche Rolle hätten übernehmen können. Vision Pro wird vermutlich ein Nischenprodukt oder ein Pro-Produkt bleiben.
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Apple Glasses waren nach Gerüchten ein leichtes Augmented Reality Device, das man wie eine normale Brille trägt, an dem Apple arbeiten solle. Anders als die Vision Pro wäre das Gerät transparent und die Inhalte würden auf das Glas projiziert werden. Apple stellte bisher weder ein solches Gerät vor noch bestätigte es, daran zu arbeiten. ↩︎
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HEY Calendar
Wie erwartet ist HEY Calendar nach einer kleinen Schleife und lautem Aufschrei nun doch im App Store angekommen. Man könnte fast sagen, dass die Ablehnung und der ganze Wirbel in der Folge dem Dienst mehr Aufmerksamkeit brachte, als jede bezahlte Werbung es geschafft hätte.1 Offizielle Begründung der ersten Ablehnung: die App bietet keine Funktion. Das ist insoweit richtig, als die App einen Account und einen Login mit demselben zur Nutzung voraussetzt. Dementsprechend wenig Funktion bietet die App eben, wenn man keinen Account hat — außer einem Login-Screen bietet die App dann eben keine Funktion. Wie überraschend. Ähnlich überraschend ist die Lösung, mit der der Developer Basecamp die App nun ein zweites Mal eingereicht hat und die nun auch zur Zulassung der App geführt hat: als Demokalender wird — auch außerhalb eines Logins — der Apple-Event-Kalender angezeigt. Jedes Apple Event von mehr als 20 Jahren ist dort als jährlich wiederholendes Ereignis zu finden.
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Bislang verlangt Apple für die ungewollte Werbemaßnahme noch keine Provision. ↩︎
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,iPhone
HEY Calendar und das App-Store Monopol
Dass mir der Service von HEY Email gut gefällt, ich ihn aber grundsätzlich zu teuer finde, habe ich hier schon geschrieben. Dass HEY auch an einem Kalender arbeitet, war schon etwas länger bekannt. Und ich war grundsätzlich darauf neugierig, auch wenn eine neue Kalender-App für mich nicht unbedingt notwendig ist. Die Standard-App von Apple und iCloud sind für meine Anwendungsfälle ausreichend genug. Selbst Fantastical konnte mich letztlich nicht überzeugen, auch wenn die App sehr gelungen ist.
HEY Calendar abgelehnt
Ich schreibe aber hier nicht über HEY-Calendar. Denn ich kann den Service weder ausprobieren noch ihn für gut oder schlecht befinden, weil Apple die App gar nicht erst in den App-Store gelassen hat. Hintergrund ist, dass der Dienst Geld kostet und die App damit einen bezahlten Dienst anbietet und dieser nicht über die App abgeschlossen werden kann. Apple will nämlich seine übliche Provision, die es bekommt, wenn Kunden über Apples Bezahlfunktion das Abo abschließen. Selbstverständlich hinkt Apples Ablehnung, denn in zahlreichen anderen Fällen hat Apple entsprechende Apps zugelassen. Sowohl Spotify als auch Netflix bieten ihre App genau so im App Store an. Und HEY Email ist natürlich auch im App Store. Es macht überhaupt keinen Sinn, HEY-Calendar abzulehnen, Spotify, Netflix & Co. aber zuzulassen.
Ich gehe mal wohlwollend zugunsten Apples davon aus, dass bestimmte Schlüsselpersonen in Apples App-Store-Team gerade im Urlaub sind und ein unsicherer Vertreter dachte, lieber restriktiv abzulehnen, als eine App zuzulassen und ein ungewolltes Paradebeispiel zu schaffen. Ob Apple die App letztlich noch zulassen wird, bleibt abzuwarten.
Provision
Apple war bereits öfter sehr restriktiv, wenn es darum ging, eine App mit kostenpflichtigem Angebot zuzulassen, deren Bezahlfunktion nicht über Apples eigenen Dienst läuft und damit Apples Provisionsanspruch umgeht. Wird eine Bezahlfunktion außerhalb der App, etwa auf der Webseite des Anbieters, angeboten, geht Apple völlig leer aus, obwohl Apple grundsätzlich dieselbe Arbeit bei der Prüfung und Zulassung der App hat. Für Kunden ist das äußert nervig. Und ich kann mir vorstellen, dass Apple unter Druck der EU diese Voraussetzungen lockern muss.
Alternativ-Vorschlag
Um die App-Store-Vergütung für Apple zu verbessern, könnte der Developer für seine App eine Gebühr zahlen müssen — unabhängig davon, ob sie die App verkaufen oder kostenfrei anbieten. Die Gebühr wird quasi als Entgelt für das Prüfen der App und das Pflegen des ganzen System verlangt. Kleine Apps könnten dabei kostenfrei bleiben und große Apps entsprechend gestaffelt ein paar tausend bis zigtausend Dollar kosten. Die Gebühr könnte sich an den Download-Zahlen der App und der Art des angebotenen Services orientieren. So könnte dann Apple von Spotify, Netflix und der DB für ihren tollen Navigator eine entsprechende Gebühr verlangen, die sowohl für Apple als auch den Anbieter fair ist; denn es ist klar, dass Spotify, Netflix und Co. von der iOS-Qualität und der Weiterentwicklung des Systems profitieren. Werden kostenpflichtige Abos über Apple abgeschlossen, halte ich eine Provision für richtig; aber 30 % sind meines Erachtens viel zu hoch.
Muss das App-Store Monopol fallen?
Abweichend davon könnte Apple auch gezwungen werden, das Sideloading von Apps in Gänze zuzulassen. Auch wenn Apple die Sicherheit der Handys stets als Grund für das Verbot des Sideloadings von Apps anführt, bin ich überhaupt kein Freund des kompletten Abschottens. Das Sideloading von Apps muss möglich sein und würde vor allem dem iPad helfen, aus seiner Gadget-Nische heraus ein vollwertiges Gerät zu werden.1
Wenn das App-Store-Monopol2 fällt, würde Apple von einem signifikanten Einnahme-Problem betroffen sein. Die Anbieter könnten ihre Apps mit Bezahlfunktionen anbieten, was für Kunden deutlich komfortabler ist. Ist das schlecht? In erster Linie nur für Apple. Für Kunden wäre das nur schlecht, wenn die Smartphones dadurch tatsächlich unsicherer würden. Hier könnte Apple aber auch ein Gatekeeper-System wie auf dem Mac anbieten. Und ich kann derzeit nicht nachvollziehen, warum macOS sicher ist, während iOS durch das Sideloading unsicher werden soll.
Grundsätzlich halte ich das Zulassen des Sideloading für richtig und wichtig, denn Apple hat mit dem App-Store eine beherrschende Stellung. Wird diese aufgebrochen, kann der Markt hingegen die Preise regulieren und bestimmen. Apple kann etwa als Anbieter einer Bezahlfunktion neben vielen anderen Anbietern auftreten. Außerdem wären Apps möglich, die Apple aus ganz anderen Gründen bisher nicht im App-Store zulassen wollte.
Selbstverständlich könnte man aus Apples Sicht argumentieren, dass man nicht gezwungen sei, überhaupt einen App-Store anzubieten. Das erste iPhone hatte nur die vorinstallierten Standard-Apps. Weder konnte man Apps löschen noch neue installieren. Und die Handys davor bestanden in der Regel auch nur aus dem Betriebssystem des Herstellers, ohne dass es Drittanbietern möglich war, Anwendungen dafür anzubieten. Weshalb sollte also Apple gezwungen werden, sein Smartphone entsprechend zu öffnen. Überspitzt formuliert: müsste jeder Hersteller einer Mikrowelle fürchten, dass er sein System zur Installation weiterer Apps öffnen muss? Wahrscheinlich muss man diesen Aspekt differenziert betrachten.
Computer als Vergleichsmaßstab
Es ist beispielsweise kaum vorstellbar, dass man auf einem Computer keine Programme installieren darf. Das Installieren und Nutzen von Programmen ist der wesentliche Charakter eines Computers. Und das könnte vielleicht auch bei den Apple-Geräten argumentativ herangezogen werden: der bestimmungsgemäße und typische Gebrauch eines Geräts. Ich bin der Meinung, dass Apple durch den App-Store selbst den bestimmungsgemäßen und typischen Gebrauch des iPhones und des iPads festgelegt hat. Dadurch, dass es möglich ist, Apps zu installieren, kaufen Kunden mitunter diese Geräte. Eine ganze Welt von Apps hat sich um das Smartphone herum aufgebaut: Banking-Apps, Authenticator-Apps, Neo-Broker, Social-Media-Apps sind so auf das Smartphone zugeschnitten, dass das Smartphone für den dahinterstehenden Dienst zwingend nötig ist.
Beim Kauf des ersten iPhones hätte Apple noch ohne Probleme argumentieren können, dass allein Apple die Software auf dem Gerät bestimmt. Kein Käufer hätte behaupten können, dass er sich das Smartphone gekauft habe, um die App eines Drittanbieters zu installieren. Mit Einführung App-Stores und der Etablierung solcher Apps ist das iPhone und das iPad nunmehr wie ein Computer zu behandeln. Es ist nicht mehr zu vertreten, dass Apple alleine entscheiden kann, welche Apps auf einem iPhone oder iPad installiert werden können.
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Ich denke vor allem Terminal-Tools wie LaTeX oder pandoc oder generell Mac-Apps ohne iPad-Version — letztere vielleicht ausschließlich im “Maus-Modus”. ↩︎
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Ich benutze den Begriff Monopol hier umgangssprachlich und in dem Sinne, dass Apple bzw. sein App Store die einzige Möglichkeit darstellen, Apps auf dem iPhone zu installieren. ↩︎
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Apple
,iPhone
,Cyber Security
,CCC
Vier Zero-Days Exploits zum Angriff auf iPhones ausgenutzt
Wie heute bereits mehrfach auf verschiedenen News-Seiten berichtet, sind erstmals Details des im Sommer bekanntgewordenen Angriffs auf iPhones der Kaspersky-Experten auf der 37C3 vorgestellt worden.
Es handelt sich nach den Experten um einen der raffiniertesten Exploits überhaupt. Er setzte unter anderem Hardware-Kenntnisse voraus, die prinzipiell nur Apple oder ARM bekannt gewesen sein dürften.
Das genaue Vorgehen kann in der Präsentation der Kaspersky-Experten im obigen Link angeschaut werden. Ich bin kein Cyber-Sicherheitsexperte. Ich kann das Vorgehen nur grob darstellen und beschränke mich auf die Besonderheiten. Die Angreifer nutzen vier Schwachstellen hintereinander aus, um den Angriff zu ermöglichen und zu verschleiern. Dabei verschickten die Angreifer über iMessage eine PDF, in der ein TrueType VM Code enthalten war. True Type wurde von Apple entwickelt und wird auch von Microsoft verwendet. Die in True Type enthaltene Virtual Machine kann etwa für Pseudo-Kursiv verwendet werden — wenn also die Schriftart keine eigene Kursivschrift enthält. Das System besteht seit den 90er-Jahren. Der hier verwendete Code verwendet eine nicht dokumentierte Anweisung, die für den Exploit verwendet wurde. In der weiteren Folge ist dadurch ein Exploit möglich, der eine Hardwarefunktion des SoC von Apple nutzt und eigentlich — so verstand ich die Experten — nur durch aktives Handeln in das Chip-Design eingeflossen sein kann. Als Verantwortliche können entweder Apple, ARM oder einer dritten Partei in Betracht kommen.
Es gibt Hinweise, dass die Exploit-Kette seit Jahren bestand und genutzt wurde. Die Angreifer konnten durch die dann eingeschleuste Malware unter anderem auf die Bilder des Nutzers zugreifen. Es gibt Hinweise, dass die Machine-Learning-Funktion des iPhones genutzt wurde, um bereits auf dem Gerät bestimmte Bilder filtern zu können, um nur relevante Bilder an die Angreifer zu senden. Ebenfalls ist es möglich, dass gegebenenfalls nur die Meta-Informationen der Bilder versandt wurden.
Es lässt sich an dieser Stelle nur vermuten, wer zu einem solchen Hack fähig ist. Es besteht die Möglichkeit, dass Nachrichtendienste mit ARM oder Apple zusammenarbeiteten, um diese Schwachstellen zu ermöglichen. Auch ein drittes Unternehmen kann verantwortlich sein, um den Zugriff dann etwa gewinnbringend verkaufen zu können. Zuletzt ist es natürlich auch möglich, dass ein solches Unternehmen von einem oder mehreren Nachrichtendiensten gekauft wurde. Beunruhigend wäre die Vorstellung, falls diese Schwachstellen nicht von westlichen Nachrichtendiensten, sondern anderen Unternehmen oder Staaten eingeschleust wurden.
Die Lücken sind mittlerweile gepatcht worden. iPhones gelten in der Regel als sehr sichere Geräte. Die Komplexität des Angriffs lässt vermuten, dass die Angriffe auf gezielte Geräte vorgenommen wurde. Es ist stets zu empfehlen, auf Geräten die neueste Software zu verwenden.
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,Apple Watch
watchOS 10 war die größte Änderung des Watch-Betriebssystems seit Einführung der Apple Watch. Viele Änderungen waren gut, manche störten. Für mich am nervigsten war der weggefallene Plus-Knopf in der Workout App, mit dem man ein neues Workout im laufenden Training starten konnte. Stattdessen sollte man — wenig intuitiv — neue Workouts über den Knopf End Workout starten. Mit watchOS 10.2 ist dieser Knopf zurückgekehrt.
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Apple
,Apple Watch
Der schnelle Wechsel des Zifferblattes
WatchOS 10 für die Apple Watch strich eine beliebte Funktion: per Swipe schnell Watch Faces (Zifferblätter) zu wechseln. Das Update auf watchOS 10.2 brachte diese Funktion zurück. Sie muss aber erst aktiviert werden. Der Schalter ist etwas versteckt und befindet sich in den Einstellungen der Uhr bzw. Clock App. Dafür öffnet man die Einstellungen (Settings) der Uhr (graues Zahnrad), scrollt dann bis zur Uhr (Clock) und aktiviert dort den Schalter Swipe to Switch Watch Face.1
Danach kann man von einem Zifferblatt zum nächsten Wischen, indem man vom linken oder rechten Rand des Bildschirms der Uhr eine entsprechende Wischgeste macht.
Den Wechsel von Zifferblättern kann man auch automatisieren: wenn man einen Fokus (Focus) nutzt, kann man dort auch ein Zifferblatt der Apple Watch zuweisen. Der Fokus kann manuell aktiviert werden. Man kann einen Fokus aber auch automatisch starten lassen, etwa wenn man mit dem Auto fährt oder ein Fitness-Programm beginnt. So kann beispielsweise automatisch ein Watch Face, das für Sport konfiguriert ist, aktiviert werden. Ein Fokus kann auch über einen Geofence aktiviert werden. So lässt sich automatisch zu einem bestimmten Watch Faces wechseln, wenn man sich zu Hause aufhält.
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Die Spracheinstellung meiner Geräte sind auf Englisch. Mir missfiel, dass manche deutsche Übersetzung zu lang ist und sich dann optisch nicht so gut in das OS einfügten. ↩︎
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Apple
,App
,iOS
,iPhone
Journal App
Mit iOS 17.2 hat Apple die neue Journal App für alle veröffentlicht. Die App wirkt solide. Dennoch werde ich sie wahrscheinlich — wie die Freeform App — kaum benutzen. Das allgemeine Problem: wenn ich Zeit habe, Einträge in der App zu schreiben, passiert zu wenig in meinem Leben, um darüber schreiben zu können. Und wenn viel passiert, fehlt mir die Zeit etwas zu schreiben.
Anstelle des Journalings nutze ich seit Jahren den Kalender in iOS, in den ich mit verschiedenen Farben (Arbeit: rot; Freizeit, Freunde, Familie: grün; Kultur und Kino: lila; Sport: gelb; Aufgaben: grau; Fortbildungen: blau) alle möglichen Termine festhalte. Die Einträge helfen mir, den Tag zu planen. Längere Fahrten lege ich zum Beispiel manuell (trotz Travel Time) als graugefärbten Eintrag im Kalender an. Neben der Planung kann ich — ähnlich eines Journals — nachvollziehen, wann ich was und wie lange gemacht habe. Dafür passe ich auch nachträglich die geplanten Termine an die Wirklichkeit an. Hilfreich ist das etwa für die Steuererklärung, um die Fahrten zur Arbeitstage oder die Homeoffice-Tage zu ermitteln.
Generell genügen mir die kurzen Einträge im Kalender für die spätere Einordnung (Bsp.: Kinofilm X mit Y; Fahrt von Ort A nach Ort B; Einkaufen in Geschäft Z). Interessant könnte die Journal-App vielleicht in ergänzende Einträge sein; etwa für ein Traumtagebuch.
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Apple
,iOS
,iPhone
Mit iOS 17.3 (Beta) macht Apple es Dieben schwerer, iPhones zu stehen. Zwar sind diese gut geschützt. Gelingt es Dieben die Eingabe der PIN vorm Diebstahl zu erspähen, war weder das iPhone noch die Daten sicher. Mit aktivierter Stolen Device Protection wird der Zugriff auf die Daten erschwert.
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Apple
,iOS
,Mac
,AppleTV
Apple hat iOS und iPadOS 17.2 mit Sicherheitsupdates und der neuen Journal App veröffentlicht. Mit dem ebenfalls veröffentlichten tvOS 17.2 führt Apple das leise Sterben der iTunes-Marke weiter; iTunes Movies und iTunes Shows sind als App verschwunden. Filme und Serien können jetzt in der TV-App gekauft oder gemietet werden. Auch macOS 14.2 ist mit kleineren Verbesserungen veröffentlicht worden.
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Apple
,Podcast
,App
,iOS
'sodes — Podcast-App
Das kleine Castro-Gestolper, das ein baldiges Ende oder vielleicht einen App-Umzug andeutet, war Grund für eine spannende Episode im iPhoneblog über Castro-Alternativen1. Unter anderem wurde ’sodes gezeigt. Der Untertitel der App könnte auch „Podcasts für Minimalisten“ heißen. Das gilt sowohl für Design als auch Funktionalität. Wer viele Feature, Einstellungen und Funktionen sucht, findet hier die falsche App. Sie besticht vielmehr durch Minimalismus. Es gibt nur eine Hauptansicht, das Suchfeld für neue Podcasts und die individuelle Podcast-Seite. Komplexe Discovery-Ansichten etc. fehlen. Minimalismus gilt auch für die Funktion: Die App streamt im Standard; Folgen werden nur optional geladen. In der Hauptansicht sieht man die neusten Folgen; die optionale Downloads landen darunter.
Eine Wiedergabe-Playlist oder Smart-Playlists gibt es (noch?) nicht. Bei meinen ersten Versuchen stoppte nach jeder Episode das Abspielen. Ich hoffe, dass diese Funktion trotz des minimalistischen Ansatzes noch nachgeliefert wird. Apps außerhalb des iPhones fehlen auch. Für mich ist die Unterstützung verschiedener Systeme (iPhone, iPad, Mac, Watch und TV) lieb gewonnener Luxus, den die App noch nicht bietet. Die Entwicklung von ‘sodes behalte ich aber im Auge.
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Folge #384; ein iPhoneblog one Abo ist erforderlich. ↩︎
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Apple
,Podcast
,App
,Apple Watch
Podcasts für die Apple Watch — Outcast
Über Apple Podcast und Pocket Casts als Podcast-Apps für die Apple Watch habe ich hier schon geschrieben. Outcast1 hatte ich ausgeklammert — die App spielt in ihrer eigenen Welt. Es ist die einzige App, die ausschließlich als Apple Watch App existiert. Die Funktion der ebenfalls existierenden iPhone-App beschränkt sich auf das Sammeln der Podcasts und das Auswählen der Episoden, die auf der Watch landen sollen. Aber auch auf der Watch kann man Episoden der Queue hinzufügen oder sie downloaden.
Das Bestücken dieser Liste auf der Watch funktioniert erstaunlich gut. Auch kann man einzelne Episoden von der Liste wieder löschen. Der Player unterstützt verschiedene Abspiel-Geschwindigkeiten, die in 0,1er-Schritten schneller oder langsamer wird. Ein Nachteil der Stand-Alone-App ist der damit einhergehende fehlende Sync — Outcast bleibt in seiner Welt. Auf Outcast gespielte Episoden muss man daher manuell auf seinem Haupt-Podcast-Player als gespielt markieren. Wer mit diesem kleinen Nachteil leben kann, der erhält mit Outcast einen perfekten Podcast-Player für die Watch, wenn das iPhone beim Sport im Spind oder zuhause bleibt. Ideal ergänzt diese App Podcast-Player, denen die Apple Watch App gänzlich fehlt.
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Die Entwickler der App (Crunchy Bagel) haben auch die App Streaks und Streaks Workout gemacht und mit der App wahrscheinlich das eigene Bedürfnis einer Podcast-Fitness-Watch-App erfüllt. ↩︎
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Apple
,App
,iOS
,Mastodon
Mammoth 2.0
Als vor einem Jahr desillusionierte Twitter-Nutzer mit Mastodon ein neues Zuhause suchten, gab es an Mastodon vor allem zwei Kritikpunkte. Einmal war die Wahl der Instanz für neue User verwirrend. Andererseits wurde das Design von Mastodon kritisiert. Der riesige Vorteil von Mastodon ist aber seine Offenheit für Third-Party-Clients — und so gibt es neben der mittlerweile recht soliden Mastodon-App eine ganze Reihe toller Third-Party-Apps. Ich benutze sehr gerne Ivory und Mona. Aber auch Mammoth hatte ich mir damals angeschaut. Mammoth ist jetzt in Version 2.0 erschienen. Die App bringt ein schickes Design mit und widerlegt damit den zweiten, oben genannten Kritikpunkt. Zudem kann man einen neuen Account direkt unter App-eigenen Instanz moth.social anlegen, womit auch für neue User die etwas verwirrende Instanzensuche vereinfacht wird. Mammoth 2 setzt dazu auf Smarte Listen zu Themen, die man interessant findet, und will damit Inhalte etwas zugänglicher machen. Und zuletzt will ich noch betonen, wie wunderschön das App-Icon ist!
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Apple
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,iOS
,Mac
,AppleTV
Play 2.0
Die wundervolle App Play für alle Apple Geräte (außer der Watch) ist diese Woche in einer Version 2 erschienen. Wer diese App nicht kennt – hier eine kleine Introduction: Play ist eine kleine App, in der man YouTube-Videos für das spätere Abspielen speichert. Typisches Szenario: Man ist unterwegs und in der Timeline oder einem Chat landet ein interessantes Video, das man aber im Moment schlecht ansehen kann. Und später hat man das Video wieder vergessen oder findet es nicht mehr. Mit Play speichert man den Link schnell über das Share Sheet in Play für das spätere Abspielen ab. Die App wird über iCloud gesynct und man kann dann zuhause auf dem iPhone, aber auch auf dem Mac, iPad oder Apple TV bequem das Video ansehen.
Version 2 erscheint nun erstmals mit Abo-Modell, das allerdings nur für die Premium Funktion nötig ist. Die neue Funktion ist aber ganz interessant für diejenigen, die YouTube-Channels abonniert haben. Play bietet das bequeme Speichern neuer Videos eines Channels an.
Aus der Inbox swipt man interessante Videos in die Play Later Liste von Play. Uninteressante Videos entfernt man hingegen durch einen Swipe in die andere Richtung.