• News

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    Weltgeschehen

    (Sch…)Merz

    Am 29.01.2025 — zwei Tage nach dem Holocaust-Gedenktag — kam erstmals im Bundestag nur mit Hilfe der Stimmen der AfD eine Mehrheit zustande. Es ist nicht egal, dass die Mehrheit für die „richtige Entscheidung nur mit den Falschen“ zustande gekommen ist (wie Friedrich Merz meinte). Hier sind einige Gründe:

    1. Der Fall oder zumindest der Riss in der Brandmauer war völlig unnötig. Der Entschließungsbeschluss ist kein Gesetz. Maximaler Schaden bei minimalen Nutzen.
    2. Keiner kann verhindern, dass die AfD Vorhaben zustimmt. Es ist aber etwas anderes, wenn die Mehrheit nur wegen der Stimmen der AfD zustande kommt.
    3. Merz sagte im November (keine Mehrheit mit den Stimmen der AfD) das genaue Gegenteil von dem, was er jetzt tat (Mehrheit, egal mit wem). Wer garantiert, dass er nicht irgendwann doch mit der AfD koaliert? Auf sein Wort kann man sich nicht mehr verlassen.
    4. Die Tat von Aschaffenburg ist schlimm. Der Tod von zwei Menschen, ein zweijähriges Kind und ein Helfer, der sein Leben gegeben hat, um schlimmeres zu verhindern, schockieren und ich kann mir das Leid und die Trauer der Hinterbliebenen kaum vorstellen. Und verständlicherweise macht es wütend, wenn man erfährt, dass der Täter sich nicht mehr in Deutschland hätte aufhalten dürfen. Aber hiervon darf man sich weder zu Populismus noch blinder Wut treiben lassen. Ein Geisteskranker — der Täter nach derzeitigem Ermittlungsstand — darf nicht die Politik eines ganzen Landes bestimmen! Ein künftiger Kanzler (Merz nach aktuelle Umfragen) muss einen kühlen Kopf bewahren. Er muss Empathie für die Opfer und Hinterbliebenen zeigen, aber gleichzeitig klar und sachlich bleiben. Er kann nicht drei Monate alte „Bürgschaften“ über Bord werfen und im irrationalem Wahn das Gegenteil machen. Und unverständlich ist dann Merz überraschte Reaktion über die zustande gekommene Mehrheit und die geäußerte Betroffenheit. Wer mit dem Feuer spielt, darf sich nicht wundern, wenn es dann brennt.
    5. Mit der AfD darf es keine Zusammenarbeit geben! Es darf keine Normalisierung der Partei geben. Die AfD steht unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Teile der Mitglieder der AfD befürworten rechte und rechtsextreme Thesen. Bei der Nominierung von Alice Weidel zur Kanzlerkandidatin rief der Saal „Alice für Deutschland“. Die Anspielung dürfte jedem aufgrund der Strafprozesse gegen Höcke bekannt sein. Diese Partei darf nicht normalisiert werden! Es ist nicht egal, wer die Mehrheit bringt! Wer diese Partei normalisiert, macht Löcher in die Brandmauer.
    6. Wer in die Vergangenheit blickt, sieht, was passiert, wenn die Falschen an die Macht kommen. Und sie werden an die Macht kommen, wenn Demokraten ihnen dabei helfen.
    Thursday January 30, 2025
  • News

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    Apple

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    iOS

    Sideloading

    Apple hat in einem Support-Dokument klargestellt, welche Voraussetzungen für das EU-Sideloading vorliegen müssen. Alternative App-Stores stehen nur Nutzern mit EU-Apple-ID1 zur Verfügung, die sich auch in der EU aufhalten. Apple prüft diese Voraussetzungen auf dem Gerät und sendet dann nur das Ergebnis (Voraussetzung erfüllte: ja/nein) an Apple.

    The country or region of your Apple ID must be set to one of the countries or regions of the European Union, and you must physically be located in the European Union.

    Your device eligibility for alternative app marketplaces is determined using on-device processing with only an indicator of eligibility sent to Apple. To preserve your privacy, Apple does not collect your device’s location.

    — Apple

    Verreist man außerhalb der EU-Grenzen, können keine neuen Apps aus den Alternative App-Stores installiert werden. Bereits installierte Apps können nur in einer Übergangszeit von 30 Tagen aktualisiert werden.

    Wer etwa aus beruflichen Gründen länger im Ausland ist, kann nach 30 Tagen keine Updates mehr installieren.

    If you leave the European Union, you can continue to open and use apps that you previously installed from alternative app marketplaces. Alternative app marketplaces can continue updating those apps for up to 30 days after you leave the European Union, and you can continue using alternative app marketplaces to manage previously installed apps. However, you must be in the European Union to install alternative app marketplaces and new apps from alternative app marketplaces.

    — Apple

    Ich bin der Ansicht, Apple hat mit dieser Lösung den falschen Weg eingeschlagen. Nicht Zwang, sondern Qualität sollte User vom originalen App Store überzeugen.


    1. Die Einstellung findet sich in der Apple ID selbst (Settings ➝ Apple ID ➝ Media & Purchases ➝ View Account ➝ Country/Region: Germany). Die Spracheinstellungen des iPhones haben darauf keinen Einfluss. ↩︎

    Thursday March 7, 2024
  • News

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    Apple

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    iOS

    Das EU-Update (iOS 17.4)

    Apple hat immer schon auf verschiedenen Märkten die Stellschrauben seiner Betriebssysteme angepasst. Meinst waren das autokratisch regierte Länder und die Anpassungen dementsprechend. Nun hat die EU dazu beigetragen, dass Apple recht weitgreifende Änderungen im Sinne einer Öffnung des Systems vornehmen muss. iOS 17.4 lässt alternative App-Stores und alternative Browser-Engines zu. Teilweise hat Apple hier nur die Vorarbeit geleistet — die Auswirkungen dieses Updates werden sich daher wohl erst in der Folgezeit zeigen. Allerdings wird man jetzt beim Öffnen von Safari nach den Standard-Browser gefragt. Apples Safari liegt dabei apathisch sortiert sehr weit unten. Auch öffnet Apple den NFC-Chip — damit können dann auch Banking-Apps auf diesen Chip zugreifen. Und Apps dürfen eigene Bezahlsysteme in ihren Apps anbieten. Die vorgenannten Änderungen werden nur in der EU eingeführt. Für andere Länder wird es diese Möglichkeiten erst mal nicht geben. Ob Nutzer, die in anderen Ländern ansässig sind, ihr iPhone auf Europa umstellen können, bleibt abzuwarten. In der Vergangenheit hat Apple die Länderzuordnung an die verwendete Bezahlmethode geknüpft. Apple musste das Update jetzt freigeben — die Vorgaben der EU zwingen Unternehmen (neben Apple auch etwa Google und Microsoft) dazu, die DMA-Vorgaben bis zum 07.03.2024 umzusetzen.

    Zusätzlich bringt iOS 17.4 neue Emojis1, Transkriptionen von Podcasts2 und neue Battery Health Settings. Selbstverständlich kommen auch die üblichen Sicherheitspatches, weswegen grundsätzlich jedem das Update zu empfehlen ist.


    1. Emojis in iOS 17.4: 🙂‍↕️🙂‍↔️🐦‍🔥⛓️‍💥🍋‍🟩🍄‍🟫🧑‍🧑‍🧒🧑‍🧑‍🧒‍🧒🧑‍🧒🧑‍🧒‍🧒. Dazu gibt es noch jede Menge laufende Personen🚶🏼‍♀️🚶🏽‍♀️🚶🏽🚶🏽‍♂️🚶🏼‍♀️‍➡️🚶🏻‍➡️🚶🏽‍♂️‍➡️. ↩︎

    2. Zum gesprochenen Text wird dieser angezeigt und die gelesene Stelle hervorgehoben. Funktioniert beeindruckend gut! ↩︎

    Wednesday March 6, 2024
  • News

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    Apple

    Titan ist tot

    Nicht der Titan, sondern Project Titan — Apples mehr oder weniger geheimes Projekt zur Entwicklung eines E-Autos. Dass Apple an dem Projekt arbeitete, ist durch die Registrierung für selbstfahrende Autos bei den kalifornischen Behörden bekannt geworden. Und natürlich durch Zu- und Abgänge bekannter Personen im Automobil-Bereich — hier wäre etwa Doug Field zu erwähnen, dessen Stelle nach seinem Weggang zu Ford von Kevin Lynch, eigentlich für die Apple Watch verantwortlich, und COO und Apple No. 2 Jeff Williams übernommen wurde.

    Bereits vor einem Monat war berichtet worden, dass Project Titan vor einem Make or Break Moment stünde. Dass Apple sich jetzt für Brake entschied, dürfte vor allem mit dem KI-Hype zusammenhängen. Offensichtlich wurde auch Apple von OpenAI und den Möglichkeiten der KI überrascht. Hier muss Apple wahrscheinlich viel aufholen. Im Gegensatz ist die E-Mobilität gerade einem so starken Wandel unterzogen und hat mit Konkurrenz aus China zu kämpfen, dass dieser Sektor für Apple zunehmend uninteressant geworden sein dürfte.

    Richtig prognostiziert hat dies bereits seit Jahren Alex Olma (iPhone-Blog). Dort wurde gestern noch mal hervorgehoben und weitergehend begründet, warum Apple nie ein Auto verkaufen wird.

    Ich hielt von Apples Auto Projekt auch nicht viel. Ein Auto ist in der Anschaffung viel zu teuer, als das Apples Verkaufsstrategie hier funktionieren würde. iPhones, Macs und AirPods sind auch deswegen etwas teurer, weil sie bezahlbarer Luxus sind. Nicht umsonst legt Apple jeder Packung einen Apple-Sticker bei — für das Apple-Logo zahlt man mit.1 Das funktioniert meines Erachtens bei einem Auto nicht. Die Investition ist viel zu groß, um von irrationalen Motivationen getrieben zu werden. Auch die Zielgruppe ändert sich: Luxusautos werden häufig an Unternehmern verkauft und als Firmenfahrzeuge genutzt. Apples Kunden sind aber — ohne dass ich Zahlen dazu habe — wohl schwerpunktmäßig Privatpersonen.2 Hinzu kommt, dass gerade bei Autos eine große Divergenz zwischen Konzept und Verkaufsobjekt besteht. Nicht alle Designideen lassen sich in Realität umsetzen oder erweisen sich bei tatsächlicher Nutzung als zu unpraktisch. Auch das dürfte für Apple eine zu bittere Pille sein — warum soll man sich ein Apple Car kaufen, wenn es dann doch zu sehr wie jedes andere Fahrzeuge aussieht (oder aufgrund rein praktischer oder rechtlicher Erwägungen so aussehen muss). Zuletzt: Autos müssen gewartet werden. Sie müssen repariert werden und repariert werden können. Nichts könnte fernliegender sein, als Apple im Werkstatt-Bereich zu sehen. Trotz großer Bemühungen, sich einen grünen Anstrich zu verpassen — Apple will lieber neue Geräte verkaufen.

    Dennoch ist es schade, kein iCar zu sehen. Angeblich sollte es ohne Lenkrad funktionieren. Jony Ive soll Türen und Innenausstattung designt haben. Ein Bild-Band nie realisierter Apple-Produkte wird es wahrscheinlich aber nie geben.

    Wegbereitend wäre anstelle des Autos eher die Idee seiner Vermarktung geworden. Hätte Apple es geschafft, ein vollständig autonom fahrendes Auto zu entwickeln, wäre es nicht mehr notwendig gewesen, dass sich jeder ein Auto kauft. Es hätte ein Abo für die Nutzung genügt — quasi ein individueller ÖPNV. Ob daran aber Apple oder irgendein Autohersteller Interesse gehabt hätte, ist mehr als fraglich.


    1. Es gibt natürlich auch rationale Argumente, sich für ein Apple-Produkt zu entscheiden. Aber ein gewisser Teil des Preises wird zweifelsfrei für die Marke gezahlt und Apple-Kunden sind auch bereit, das zu zahlen. ↩︎

    2. iPhones als Firmenhandys, Macs im kreativen Bereich und iPads in bestimmten Spezialfällen ausgenommen. ↩︎

    Wednesday February 28, 2024
  • News

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    WTF

    I would encourage them

    Donald Trump sagte kürzlich in einer Wahlkampfveranstaltung, dass er Angreifer von NATO-Staaten bestärken würde, nicht zahlende NATO-Staaten anzugreifen bzw. in seinen Worten zu tun, was zur Hölle sie tun wollen.

    “You didn’t pay? You’re delinquent? […] No, I would not protect you, in fact I would encourage them to do whatever the hell they want. You gotta pay.”

    — Donald Trump

    Der einzige Punkt, dem ich zustimme, ist dass die anderen NATO-Staaten mehr für die Verteidigung ausgeben müssen. Mit Donald Trump als Präsidenten kann man sich nicht auf die USA verlassen. Tatsächlich wird der Kreml solche Äußerungen zum Anlass nehmen, Angriffe anderer Staaten (etwa die baltischen Staaten) zu erwägen.

    Sunday February 11, 2024
  • News

    Verbotener Weichmacher

    In Deutschland sind Menschen mit dem verbotenen Weichmacher Di-n-hexyl-Phthalat belastet, der unter anderem die Fortpflanzung beeinträchtigt. In Proben in ganz Deutschland wurde das Abbauprodukt des Weichmachers Mono-n-hexyl-Phthalat (MnHexP) großflächig nachgewiesen.

    Die genaue Herkunft ist noch ungeklärt. Da es im Sommer einen vermehrten Anstieg des Stoffes gibt, wird eine Verbindung zu Sonnenschutzcremes vermutet. Weichmacher finden sich unter anderem in den Plastiktuben von Cremes. Mit der Zeit können die Stoffe aus der Verpackung auf die Cremes oder Lotionen übergehen.

    Mono-n-hexyl-Phthalat kann als ein Abbauprodukt im Körper (als sogenannter Metabolit) des Di-n-hexyl-Phthalats entstehen. Die Stoffgruppe der Phthalate werden als Weichmacher zum Beispiel in Plastikprodukten (z.B. Spielzeug), kosmetischen Mitteln und auch in Lebensmittelkontaktmaterialien verwendet, um dem Kunststoff bestimmte Eigenschaften zu verleihen.

    Di-n-hexyl-Phthalat wurde 2013 als besonders besorgniserregender ⁠Stoff⁠ im Rahmen der REACH-VO identifiziert, da es die Fortpflanzungsfähigkeit des Menschen gefährden kann. 2020 erfolgte dann die Aufnahme in den Anhang XIV der REACH-VO. Damit darf der Stoff in der EU seit 2023 ohne Zulassung grundsätzlich nicht mehr verwendet werden.

    Zulassungsanträge wurden nicht gestellt. Da es für den Stoff keine Registrierung gemäß REACH-VO gibt, ist davon auszugehen, dass der Stoff wirtschaftlich in der EU keine große Rolle gespielt hat. Nicht auszuschließen sind Altlasten, Di-n-hexyl-Phthalat haltige Importerzeugnisse sowie Gehalte von Di-n-hexyl-Phthalat in anderen Stoffen.

    Umweltbundesamt

    Der Weichmacher MnHexP kann fortpflanzungsschädigend wirken. Er kann sich vor allem auf die Fortpflanzungsorgane männlicher Föten im Mutterleib auswirken. Er kann bei Erwachsenen das Risiko für Diabetes, Bluthochdruck und Fettleibigkeit erhöhen. Mehrere Weichmacher in Kombination können diese Effekte noch verstärken.

    In etwa 37 % der Urinproben konnte MnHexP nachgewiesen werden. Wie die Weichmacher in den Menschen gelangen, ist noch unklar. Sie können etwa über die Nahrung oder über Hautkontakt vom Körper aufgenommen werden.

    Der Weichmacher Di-n-hexyl-Phthalat, dessen Abbauprodukt MnHexP ist, ist in der EU zulassungspflichtig. Anträge auf Zulassung wurden aber nicht gestellt. Daher dürfte es eigentlich gar keine Produkte mit diesem Weichmacher geben. Wie das Umweltbundesamt ausführt, können Altlasten und Importerzeugnisse als mögliche Quellen des Weichmachers in Betracht kommen. Ich vermute, dass der Stoff in importierten Verpackungen, Dosen und Tuben enthalten ist, die von Herstellern verwendet werden.

    Saturday February 10, 2024
  • News

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    Social Media

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    Mastodon

    Hoppla

    Huch, sind Mastodon-Accounts vielleicht ganz leicht übernehmbar? Die Entwickler von Mastodon, dem sozialen Netzwerk, das nach einem ausgestorbenen Elefant benannt ist, gaben in dürren Worten bekannt, was eigentlich gar nicht jemals passieren dürfte: „Angreifer könnten wohl recht einfach jeden beliebigen Account übernehmen“.

    Auf GitHub heißt es knapp:

    Due to insufficient origin validation in all Mastodon, attackers can impersonate and take over any remote account.

    Every Mastodon version prior to 3.5.17 is vulnerable, as well as 4.0.x versions prior to 4.0.13, 4.1.x version prior to 4.1.13, and 4.2.x versions prior to 4.2.5.

    Details

    TBA. This advisory will be edited with more details on 2024/02/15, when admins have been given some time to update, as we think any amount of detail would make it very easy to come up with an exploit.

    Details werden bewusst zurückgehalten, damit Admins die Updates einspielen können. Zur Einstufung, wie gravierend die Lücke ist:

    • Attack complexity: Low
    • Privileges required: None
    • User interaction: None

    Die Lücke wurde mit 9,4/10 bewertet. Ich frage mich, was diese 0,6 Restpunkte Sicherheit gerade ausmachen.

    Thursday February 1, 2024
  • Tech

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    News

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    App

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    iPhone

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    AI

    Arc Search

    Arc Search ist eine neue App aus der Schmiede des Arc Browsers. Während ich mir letzteren noch nicht angesehen habe, habe ich Arc Search kurz angetestet.

    Alleinstellungsmerkmal ist die Funktion „Browse for me“, mit der eine Suchanfrage nicht mehr bestimmte Suchergebnisse anzeigt (klassisches Google), sondern die Suchergebnisse zusammenfasst. Wie gut das funktioniert, kann ich noch nicht abschließend beurteilen. Meine zwei Test-Fragen wurden aber beeindruckend gut beantwortet.

    Beide Antworten waren länger, als sie in einen Screenshot passten. In der zweiten Anfrage fehlten mir die Details. Das kann aber auch an der Anzahl der Nachrichtenbeiträge liegen — hier schätze ich, dass die erste Anfrage ein deutlich größeres Nachrichten-Fundament hatte, auf das die Suche zugreifen konnte. Die erste Frage habe ich auf Englisch, die zweite auf Deutsch gestellt. Die Ergebnisse sind hingegen alle auf Englisch. Gegebenenfalls hängt das mit den Einstellungen meines iPhones zusammen, das auf Englisch eingestellt ist.

    Während in der letzten Zeit viele bisher wenig erfolgreich versucht haben, Google zu kopieren, ist diese Herangehensweise der erste Schritt zu einer neuen Art der Internet-Suche. Überraschend ist, dass Microsoft nicht eine solche Suche anbietet. Als Microsoft ankündigte, Chat-GPT in Bing integrieren zu wollen, hatte ich eine Funktion wie „Browse for me“ erwartet.

    Monday January 29, 2024
  • News

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    Apple

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    iOS

    iOS 17.3 im Anflug

    Nächste Woche gibt Apple das Update für iOS 17.3 und die entspannenden Updates für watchOS und iPadOS frei, wie Apple in einer Pressemitteilung zur Black Unity Collection 2024 mitteilte.1 iOS 17.3 bietet drei wesentliche Neuerungen.

    Die bedeutendste ist der Stolen Device Mode. Bis jetzt ist es möglich, auf viele Inhalte des iPhones zugreifen, wenn man den Passcode des Gerätes kennt. Häufig handelt es sich dabei um einen nur sechsstelligen Code; es lassen sich aber auch komplexere Passcodes2 erstellen.3 Kennt ein Dieb diesen Passcode, ist eine Authentifizierung per Face-ID nicht notwendig. Sofern ein Dieb vor dem Diebstahl die Eingabe des Passcodes erspähen konnte, kann er vollen Zugriff auf das iPhone erlangen. Im schlimmsten Fall ist dann nicht nur das iPhone weg, sondern der Dieb kann auch Zugang zu vielen sensiblen Daten und ggfs. auch auf Banken und Broker zugreifen oder mittels Apple Pay zahlen. Um das zu verhindern, genügt nach dem Update es nicht mehr nur den Passcode einzugeben. Wie heise.de hervorhob, gelten die strengeren Anforderungen aber nicht an bekannten Orten (zuhause oder auf der Arbeit). Es ist daher möglich, dass ein Dieb diese Orte aufsucht.

    In Apple Music gibt es weiterhin die angekündigten kollaborative Wiedergabelisten, bei denen man auch wechselseitig über Emojis mitteilen kann, wie man einen Song findet.

    Zuletzt wird die Unfallerkennung bei Stürzen verbessert und Air Play in Hotels eingeführt. Letzteres wird wohl nur auf wenigen TV-Geräten funktionieren. Einen großen Mehrwert verspreche ich mir davon nicht.

    Apple hat kein genaues Datum für die Veröffentlichung der Updates genannt. Ich tippe, dass das Update am kommenden Dienstag, den 23.01.2024, kommt.


    1. Apple stellte darin ein neues Apple Watch Armband nebst passendem Watch Face und Hintergrundbild für iOS und iPadOS vor. ↩︎

    2. Anstelle eine vier- oder sechsstelligen Passcodes, sind auch längere Zahlencodes und auch alphanumerische Codes möglich. Wer Banking-Software auf dem iPhone verwendet, sollte über die Verwendung eines längeren Passcodes nachdenken. ↩︎

    3. Einstellungen ➝ Face ID & Passcode ➝ Passcode ändern. Dort können Optionen für den Passcode gewählt werden. ↩︎

    Thursday January 18, 2024
  • News

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    Streaming

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    WOW

    Versteckte Preiserhöhung bei WOW

    Während Prime durch die Einführung von Werbung versteckt das Streaming teurer macht1, verteuert Sky seinen Streaming-Dienst WOW durch den Wegfall des einzelstehenden Serien-Abos den Dienst indirekt. Wie heise berichtete, kann kein Serien-Abo mehr alleine gebucht werden. Wer den Streaming-Dienst nutzen will, kann im Neu-Abo nur noch Filme und Serien zusammen abonnieren. Vermutlich haben sich die meisten Nutzer aufgrund der HBO-Serien, die in der Regel exklusiv bei WOW in Deutschland gestreamt werden, allein für das günstigere Serien-Abo entschieden und vermutlich auch danach gekündigt. WOW war dabei meines Wissens der einzige Anbieter in Deutschland, bei dem man das Angebot selektiv anpassen2 und damit Kosten sparen konnte. Dass Sky diese Möglichkeit jetzt streicht, setzt den Dienst mit Prime, Netflix, und den drei Plus-Diensten3 gleich, die ebenfalls kein reines Serienangebot vorsahen. Faktisch wird es für die teurer, die für die zweite Staffel von House of the Dragon im Sommer 2024 bzw. The Last of Us4 in 2025 WOW wieder abonnieren wollten.

    Auch wenn ich kein Freund von verkappten Preiserhöhungen5 bin, kann ich es eher nachvollziehen, dass Sky seinen Exot „Serien-Abo“ aus dem Programm nimmt, als Werbung einzuführen, nur um diese gegen eine Extragebühr wieder auf dem Programm zu nehmen.


    1. Zahl und 2,99€/Monat, wenn du keine Werbung sehen willst! ↩︎

    2. Filme und Serien zusammen oder nur Serien. ↩︎

    3. Apple TV+, Paramount+ und Disney+. ↩︎

    4. Der voraussichtliche Start der zweiten Staffel wird wahrscheinlich in 2025 sein. Die Dreharbeiten beginnen wohl im Frühling 2024. ↩︎

    5. Weniger Inhalt in der Packung zum gleichen Preis; Verschlechterung der Vertragsbedingungen und vormaliger Leistungsumfang nur gegen Aufpreis; Absenkung der Qualität um Kosten zu sparen etc. ↩︎

    Monday January 15, 2024
  • News

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    App

    App Updates

    Airshow

    Wer schon einen Feedbin-Account hat und Podcasts hört, kann einen Blick auf Airshow werfen. Der Client kam jetzt mit einem Update auf Version 2.5 in den App-Store und bringt ein neues Icon sowie interaktive Widgets mit. Der Client will Dinge einfach lassen. Neue Folgen werden in die Queue geladen, wo sie sortiert oder entfernt werden können. Die Abspiel-Geschwindigkeit kann oberhalb Apples 2x-Marke1 noch auf 2,5 und 3 gestellt werden. Eine Apple Watch App fehlt. Mir wäre es lieber, Airshow würde etwas mehr wie Feedbin funktionieren und mir die Möglichkeit geben, gespielte und ungespielte Episoden zu sehen — so wie das auch mit Artikeln möglich ist. Ansonsten ist der Sync über Feedbin das interessanteste und vielleicht beste Feature der App. Sollte eine Watch-App dazukommen, kann die App ganz oben in den Podcast-App-Charts landen.

    Artifact

    Artifact, der News-Dienst vom Instagram-Macher, schaltet Ende Februar ab. Auf seiner Website veröffentlichte Artifact das Ende des Projektes. Offensichtlich hob es nicht richtig ab. Sporadisch habe ich einen Blick in die App geworfen. Ein großer Verlust ist das Ende dieses Dienst nicht. Dennoch verwundert es, dass Artifact so früh aufgibt. Artifact hat meines Erachtens den Mastodon-Hype im letzten Jahr verpasst und hätte mit einem Client und den News-Algorithmen eine interessante Alternative für die werden können, die in der Timeline auch gerne Neuigkeiten und Top-Posts derjenigen lesen, denen man nicht folgt.

    HEY Calendar

    Ich habe einen Blick auf HEY Calendar geworfen. Die iOS-App dürfte noch nicht ausgereift sein und reicht noch nicht an den Funktionsumfang des Webdiensts heran. Auch im Vergleich zu HEY Email2 ist die App noch etwas steif und ungelenkig. Wie bei HEY Email sind einige interessante Ideen vorhanden, die das Arbeiten mit dem Kalender verbessern. Es gibt einen Habit-Tracker, einen Time-Tracker, einen Maybe-Kalender (der mögliche Termine schraffiert anzeigt) und Aufgaben (von HEY definiert: Kalender-Einträge ohne festes Datum). Letzter können dann in einen Kalender-Eintrag umgewandelt werden. Ich habe mir den Dienst noch nicht abschließend angesehen. Die iOS-App ist sicher auch noch nicht fertig. Ein ausführlicheres Review wird daher noch etwas warten müssen. Was mir bis jetzt aber nicht gefällt: Dayview — hier hat HEY einfach die Tagesansicht eines normalen Kalenders (etwa Apple Calendar) um 90° gekippt und will das nun als etwas neues verkaufen. Nachteil dieser Darstellung: auch alle Kalender-Einträge sind um 90° gekippt und man muss Text auch um 90° gedreht lesen. Das dürfte wohl gegen einige UI/UX-Standards verstoßen…


    1. Bei 2-facher Geschwindigkeit ist bei Appels Podcast-Player Schluss. ↩︎

    2. Die App dürfte als Musterbeispiel guten Designs gelten. UI und UX sind hervorragend. ↩︎

    Saturday January 13, 2024
  • News

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    FinTech

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    NeoBroker

    Trade Republic mit Karte

    Trade Republic hat vor kurzem eine Vollbanklizenz erhalten. Seitdem wurde überlegt, was Trade Republic damit für weitere Leistungen anbieten wird.

    Das erste Produkt ist heute vorgestellt worden. Trade Republic wird eine eigene Debit-Karte anbieten. Die Konditionen klingen dabei recht vielversprechend. So soll die Kartenzahlung 1 % Saveback auf einen Sparplan geben. Ich vermute, dass also bei einem Kartenumsatz von 100 € ein von Trade Republic spendierter Euro in den Sparplan wandert. Das ist im Vergleich zu anderen Cashback-Programmen recht ordentlich, setzt allerdings einen Sparplan voraussetzt. Zudem ist eine Aufrundungsregel dabei, die mir als Fan glatter Beträge natürlich gut gefällt. Anscheinend wird das aufgerundete Wechselgeld direkt wieder investiert. Ob es auch in den Sparplan wandert oder zusätzlich zum Sparplan angelegt wird, bleibt abzuwarten.

    Zwei weitere Vorteile der Karte gefallen mir sehr. Einmal soll man unbegrenzt kostenlos Geld abheben können. Andererseits wird das Guthaben verzinst — und das mit ordentlichen 4 %! Ob die Zinshöhe dauerhaft bei 4 % bleibt, kann ich mir zwar kaum vorstellen. Dennoch klingt das Angebot sehr vielversprechend. Die Karte kann noch nicht bei Trade Republic bestellt werden. Interessierte können sich aber in der Trade Republic App auf die Warteliste setzen lassen.

    Tuesday January 9, 2024
  • News

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    Weltgeschehen

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    WTF

    GOD MADE TRUMP

    Der Wahlkampf in den USA wird abstrus, absurd und bizarr. Donald Trump hat auf seinem Truth-Kanal ein von evangelikalen Fans gemachtes Trump-Werbevideo gepostet, das man wohlwollend als bizarr beschreiben könnte.

    GOD MADE TRUMP

    Wer Truth nicht besuchen möchte, kann das Video auf auf YouTube ansehen.

    Sunday January 7, 2024
  • News

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    Weltgeschehen

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    WTF

    Angriff auf das Capitol

    Heute vor drei Jahren stürmte ein Mob das Kapitol, verschaffte sich Zutritt dazu und wollte Mike Pence daran hindern, Joe Biden als Präsident zu bestätigen. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben; davon wurde einer von der Kapitol-Polizei erschossen. Inwieweit Donald Trump für die Stürmung des Capitols verantwortlich ist, muss gerichtlich noch geklärt werden.

    Fake Insurrection Day (Donald Trump Jr. auf Truth)

    Donald Trump Jr. nennt diesen Angriff einen Fake Insurrection Day und meint, dass von unbewaffneten Demonstranten keine Gefahr ausgehen könne, währenddessen die Kapitol-Polizei (armed tour guides) bewaffnet gewesen sei.

    Dieses Jahr finden in den USA Präsidentschaftswahlen statt. Es wird auch ein Kampf um die Art und Weise werden, wie Nachrichten und Fakten geframet und gewichtet werden und wie sehr sich Menschen davon beeinflussen lassen. Für viele die stehen die „Fakten“ schon fest; sie müssen nur noch passend zurecht gebogen werden.

    Saturday January 6, 2024
  • News

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    Streaming

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    Amazon Prime

    Was ist Prime wert?

    Bereits hier und hier erwähnte ich, dass Prime bald Werbung schalten wird bzw. werbefreies Prime teurer wird. Da stellt sich mir die Frage: was ist Amazon Prime überhaupt wert?

    Bisher war die App des Streaming-Diensts etwas ungelenkig, unpraktisch und hakelig. Andererseits war Prime aber auch günstig und bot neben Filmen und Serien auch noch Vorteile bei den Versandkosten. In den letzten Jahren hat Amazon aber die Preise angezogen. Die jetzige Erhöhung wirkt besonders frech, weil die letzte noch nicht so lange zurückliegt.

    Was die Prime-Vorteile sind, hat Amazon in der heute an seine Kunden verschickten E-Mail selbst beantwortet:

    • Unbegrenzter kostenloser Premiumversand für Millionen von Artikeln. In ausgewählten Metropolregionen liefern wir dein Paket sogar noch am selben Tag aus, wenn du morgens bestellt hast.
    • Zugang zu exklusiven und umfangreichen Video-Streaming-Inhalten einschließlich exklusiver Prime Video-Titel wie LOL: Last One Laughing, Die Discounter, Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht, The Boys, Tom Clancy’s Jack Ryan, Reacher, Der Sommer, als ich schön wurde sowie exklusive Live-Sportübertragungen wie das Highlight-Spiel der UEFA Champions League am Dienstagabend (nur für Prime-Mitglieder in Deutschland verfügbar). 
    • Ab 2024 neu: Prime Video wird den Wimbledon Tennis Grand Slam exklusiv und innerhalb deiner Prime-Mitgliedschaft zeigen – ohne jegliche Zusatzkosten. 
    • Zugriff auf Prime Video Channels mit einer einzigartigen Auswahl individuell buchbarer Channels, darunter Paramount+, DAZN, MGM+, ARD Plus, ZDF Select, Discovery+, Sony Channel, AXN, GEO Television und Filmtastic – ohne zusätzliche App, unabhängig von Bundles und jederzeit kündbar.
    • Exklusive Angebote und Shopping-Events wie Prime Day. 
    • Werbefreier Zugriff auf über 100 Millionen Songs im Zufallsmodus, Playlists on-demand und die größte Auswahl an Podcasts ohne Werbung mit Amazon Music.
    • Kostenlose Lebensmittellieferung mit Amazon Fresh in Berlin, Potsdam, Hamburg und München ab einem Bestellwert von 80 Euro oder in ausgewählten Gebieten im Webshop von Tegut bei Amazon oder der Amazon App.
    • Unbegrenzter Speicherplatz für Fotos mit Amazon Photos.
    • Kostenfreie Spiele, In-Game-Inhalte und ein Channel-Abonnement auf Prime Gaming.
    • Hunderte von Büchern und Zeitschriften mit Prime Reading.

    Amazon E-Mail vom 03.01.2024

    Ob sich Amazon für jemanden individuell lohnt, kann man sich beim Durchgehen der Liste selbst beantworten. Für mich sind nur die ersten beiden Punkte interessant. Alle restlichen Punkte sind für mich komplett unbedeutend. Und von den in Punkt zwei erwähnten Serien sehe ich nur Die Discounter, Die Ringe der Macht und The Boys. Hervorzuheben ist, dass mit Jack Ryan eine bereits beendete Serie beworben wird — das zeigt, das Amazon schon mit Tricks die Liste aufplustern musste und sich nicht mal traute, den Millionenflop Citadel dort zu nennen.

    Für mich ist der Deal damit zu schlecht geworden. Sport-Übertragungen interessieren mich nicht. Kostenpflichtige Channels hinzu zu buchen, ist kein echter Prime Vorteil — das geht auch sonst überall — etwa bei Apple. Kostenlose Lebensmittellieferungen bietet Amazon erst gar nicht in meiner Stadt an. Meine Fotos landen mit Sicherheit nicht bei Amazon.1 Und Prime-Gaming und Prime-Reading sind ebenfalls für mich uninteressant.

    Amazon bietet nicht die Möglichkeit, den Dienst individuell zusammenzustellen. Stattdessen muss man einen Preis für alles zahlen. Am Anfang war das gut: Prime war günstig und auf einmal gab es sogar noch Filme und Serien dazu. Man freute sich über ein zusätzliches Angebot zum selben Preis. Prime war sympathisch; das Logo lächelte einen freundlich an. Jetzt ist Prime teuer geworden. Man freut sich nicht mehr über zusätzliche Angebote, sondern ärgert sich, dass das Angebot ausgeweitet und gleichzeitig der Preis angehoben wird. Es ist, als würde man im Supermarkt zwei Dosen Mais kaufen und der Supermarkt legt ungefragt noch Hackfleisch und Bohnen dazu und verlangt: kaufe das jetzt alles oder eben nichts davon. Dass Amazon auch separat Leistungen anbieten kann, zeigt der Dienst bei Kindle unlimited (11,75€/Monat), Amazon Music unlimited (9,99€/Monat) und Audible (9,99€/Monat). Es wäre daher ohne weiteres möglich, etwa den Foto-Dienst, Gaming oder den Sport separat anzubieten und den Kern dafür günstiger zu machen.

    Amazon hat noch ein weiteres Problem (oder umgekehrt: ich habe das Problem mit Amazon). Die Apps funktionieren — mehr aber auch nicht. Weder macht ihre Benutzung besonders Spaß noch stecken liebevolle Details in den Apps. Stattdessen wirken sie hakelig und spröde, obwohl es auf Apple Geräten auch gute Beispiele für tolle Apps gibt. Netflix hat da zum Beispiel eine hervorragende App erstellt.2 Auch die Mubi-App ist toll geworden.3 Warum aber schenkt Amazon seinen Apps so wenig Liebe? Über den Grund kann man nur Vermutungen anstellen. Möglicherweise will Amazon vermeiden, dass die Apps auf iOS besser aussehen als auf den eigenen Geräten.

    Im Ergebnis ist Amazon jetzt so teuer wie alle anderen geworden.4 Die Apps sind aber qualitativ deutlich schlechter gestaltet und viele Angebote brauche ich nicht. Für mich wird Amazon dadurch letztlich deutlich günstiger. Ich werde den Dienst nur noch einen Monat im Jahr abonnieren. In diesem Monat werde ich dann die drei bis vier Serien sehen, die mich interessieren und dann werde ich den Dienst wieder kündigen.

    Update: 05.01.2024

    Auch Spiegel hat hinterfragt, ob sich Prime noch lohnt. Der Artikel ist hinter einer Bezahlschranke.Spiegel+-Abonnenten können den Artikel hier lesen.


    1. Es ist natürlich möglich, dass sie auf den AWS-Servern liegen, aber dann zumindest verschlüsselt und ohne Amazons Möglichkeit, sie zu Marketingzwecken auszuwerten. ↩︎

    2. Man kann zu Netflix, den Preisen und Inhalten geteilter Meinung sein. Die iOS App ist aber sehr gelungen und das fluide Design lässt die App sehr modern wirken. Es macht einfach Spaß, eine Serie oder einen Film auszuwählen und die heran- und herauszoomende Animation anzusehen. ↩︎

    3. Die Mubi-App überzeugt vor allem durch ihr nüchternes Design bei gleichzeitiger Informationdichte. ↩︎

    4. Amazon verlangt im Monatsabo 8,99€ plus 2,99€ für die werbefreie Version — der Dienst kostet also stolze 11,98€/Monat bei monatlicher Zählweise. Disney+ kostet werbefrei 8,99€ — für UHD muss man aber 11,99€ hinlegen. Apple TV+ kostet 9,99€ und Paramount+ 7,99€. Lediglich für Netflix (werbefrei 12,99€) und WOW (12,98€ bzw. 14,98€) zahlt man mehr — beide Dienste bieten aber auch mehr! ↩︎

    Wednesday January 3, 2024
  • News

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    Weltgeschehen

    2024: What to expect

    Vorhersagen sind schwierig. Die folgende Liste stellt nicht meine Wunschliste dar, sondern Prognosen, von denen ich mir zum Teil wünsche, dass sie nicht eintreten. Ende 2024 werde ich prüfen, was davon wahr geworden ist.

    • 2024 wird das heißeste Jahr seit Aufzeichnung des Wetters; Dürren in Spanien und Frankreich nehmen zu; in Deutschland kommt es zu Extremwetterereignissen
    • Russland startet eine massive Offensive in der Ukraine
    • Donald Trump wird wieder zum Präsidenten der USA gewählt; er kündigt an, sich selbst begnadigen zu wollen und übt Druck aus, damit auch die Strafverfahren in den Staaten gegen ihn beendet werden; Trump wird nie verurteilt; gleichzeitig kündigt er Strafverfahren gegen die Personen an, die ihn verfolgt haben; er kündigt an, den Support für die Ukraine einstellen zu wollen; auf Truth schreibt er, sich mit Putin treffen zu wollen: „WLADIMIR IS A FINE GUY. I WILL MEET HIM AND WE WILL TALK. WE WILL STOP THE WAR AND CLOSE A DEAL.“
    • Künstliche Intelligenz kann Emotionen verstehen und Humor wiedergeben; KI kann in Windows/OneDrive Dateien sortieren, umbenennen und aufräumen
    • die Inflation wird 4 % betragen; Restaurants werden erheblich teurer, Grundstücke und Gebäude günstiger; die Märkte entwickeln sich moderat positiv; Gold wird steigen und die Zinsen auf dem aktuellen Niveau stagnieren oder leicht sinken
    • der Preis für E10 wird an mehreren Wochen im Jahr die Marke von 2€ übersteigen und im Jahresdurchschnitt bei 1,80€ liegen
    • das 49€-Ticket wird auf 69€ erhöht; für 2025 wird ein Preis von 89€ erwartet
    • der Streaming-Markt kollabiert, die Preise werden teurer und illegale Downloads nehmen zu; House of the Dragons Season 2 wird den Rekord illegaler Downloads aufstellen; Disney stellt aus Budget-Gründen mehre Star Wars Projekte ein
    • Waldbrände in Kalifornien, Australien, Spanien, Frankreich, Italien, Kanada und ein Vulkanausbruch in Island werden die Naturkatastrophen des Jahres
    • die Ampel stellt weiter die Regierung; die CDU positioniert Merz als Kanzlerkandidaten
    • der Bitcoin wird die 60.000 $-Marke übersteigen
    • Apple stellt iPads Pro im neuen Design vor; im Februar beginnt der Verkauf der Vision Pro in den USA; gegen Oktober/November startet der Verkauf auch in Deutschland; der Erfolg gilt als Durchwachsen, auch wenn Apple keine genauen Zahlen nennen wird — die Vision Air wird als günstigere Version vorgestellt; aufgrund einer neuen Social Media App wird sie in den Folgejahren zum Hit bei Jugendlichen werden
    • Deutschland beschließt ein Böllerverbot, das ab 2027 gelten wird und zu Rekordverkäufen von Feuerwerk in 2024 führen wird
    • die globalen Krisen werden zunehmen
    • X verliert weiter an Bedeutung; Bluesky und Truth starten offiziell weltweit; Musk verklagt Dorsey und Meta
    • die NASA umrundet erfolgreich den Mond mit der bemannten Artemis II
    • die Folgen der Corona-Krise werden deutlicher (psychische Folgen, Defizite in der Bildung, Langzeitfolgen der Viruserkrankung); es wird diskutiert, für die Corona-Schulkinder ein zusätzliches Schuljahr einzuführen
    • es werden ernste Diskussionen über die Wiedereinführung der Wehrpflicht und des Zivildienstes geführt. Die Regierungsparteien und die CDU haben eine Einigung erzielt, beides beginnend in 2026 wieder einzuführen; der Dienst ist kürzer (4-6 Monate) und für Männer und Frauen verpflichtend
    • ein Verbot diverser Chemikalien führt zu Problemen in der Automobilindustrie sowie bei der Herstellung von Bratpfannen und wasserdichter Kleidung
    • 2024 stellt in Deutschland diverse Hitzerekorde auf; es werden von Juli bis August ernsthafte, aber ergebnislose Diskussion über die Veränderung von Städten geführt
    Monday January 1, 2024
  • News

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    Amazon Prime

    Amazon Prime mit Werbung

    Ich war immer bereit, für Streaming zu bezahlen, um deswegen keine Werbung sehen zu müssen. Ab dem 5. Februar 2024 zeigt Amazon Prime in seinen Streaming-Dienst „einige wenige Webeanzeigen“. Wer das nicht will, der muss zusätzliche 2,99 € pro Monat zahlen.

    Das darf man als wiederholte, freche Erhöhung des Abo-Preises verstehen. Oder als frechen Downgrade des Abos, wenn man nicht zusätzlich löhnen will und stattdessen Werbung in Kauf nehmen muss. Streaming löste einst das bestehende Problem der Raubkopie. Durch die stetige Zunahme von Streaming-Diensten und die gleichzeitige Erhöhung der Abo-Gebühren wird die Uhr wieder zurückgedreht. Und wie bereits erwähnt: Der Trend geht eindeutig zum Buch.

    Friday December 29, 2023
  • News

    Michael Jaffé (Wirecard) verklagt EY

    Kurz vor Weihnachten hat Michael Jaffé als Insolvenzverwalter des zusammengebrochenen Finanzdienstleisters Wirecard die vormaligen Wirtschaftsprüfer — die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, kurz EY — auf 1,5 Milliarden Euro Schadensersatz verklagt. Das Verfahren wird beim Landgericht Stuttgart unter dem Aktenzeichen 32 O 109/23 KfH geführt. Das Landgericht Stuttgart ist örtlich zuständig, weil EY dort seinen Sitz hat.

    Jaffé wirft EY langjähriges systematisches Versagen bei der Prüfung der Jahres- und Konzernabschlüsse der Wirecard AG soweit der Jahresabschlüsse der Wirecard Technologies GmbH für die Geschäftsjahre 2015 bis 2019 vor.

    EY hat jahrelang die Bilanzen testiert, obwohl bis zu 1,9 Milliarden Euro auf Treuhandkonten ausgewiesen waren, ohne dass ihr Vorhandensein tatsächlich belegt war. Wirecard musste Insolvenz anmelden. Der Kurs der Aktie brach ein. Es war die erste Insolvenz eines DAX-Konzerns. Wirecard war zwischenzeitlich mehr wert als die Deutsche Bank.

    Bei pflichtgemäßer Prüfung, so die Klagebegründung, hätten die Jahres- und Konzernabschlüsse der Wirecard AG und die Jahresabschlüsse der Wirecard Technologies GmbH seit 2015 nicht mehr uneingeschränkt testiert werden dürfen. Die von EY erteilten uneingeschränkten Bestätigungsvermerke seien unrichtig gewesen. EY habe daher die vertraglichen und gesetzlichen Pflichten verletzt. Jaffé betont, dass bei pflichtgemäßer Prüfung der Wirecard-Skandal früher aufgedeckt worden wäre.

    Meines Erachtens dürfte einiges dafür sprechen, dass sich EY schadensersatzpflichtig gemacht hat, denn ein Verstoß gegen die Prüfpflichten scheint naheliegend zu sein. Ob dies aber den gesamten, hier eingeklagten Schaden abdeckt, bleibt abzuwarten. Denn die Prüfung und das Testat beziehen sich in der Regel auf zurückliegende Zeiträume. Ob und in welcher Höhe ein Mittelabfluss der 1,9 Milliarden Euro — falls diese überhaupt existierten — verhindert oder rückgängig gemacht werden konnte, wenn das Testat richtig gewesen wäre, dürfte fraglich sein und in dem Verfahren beim Landgericht Stuttgart thematisiert werden. Auch wäre die Frage der Mitschuld zu erörtern, denn Wirecard oder einzelne Beschäftigte, deren Verhalten sich Wirecard zurechnen lassen dürfte, haben — so zumindest der Vorwurf der Staatsanwaltschaft im Strafverfahren gegen die Wirecard-Funktionäre — wohl absichtlich massiv getäuscht.1


    1. Verfahren gegen u.a. Dr. Markus Braun vor der Großen Strafkammer des Landgerichts München I unter dem Aktenzeichen 4 KLs 402 Js 108194/22 https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/prozess-auftakt-4kls402js10819422-wirecard-lg-muenchen-markus-braun/↩︎

    Friday December 29, 2023
  • News

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    App

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    Writing

    Scrivener Entwickler kündigt neue App an

    Die Macher des Schreibwerkzeugs Scrivener arbeiten an einer neue App. Viel ist zu der App noch nicht bekannt. Im Blog-Post erwähnt der Entwickler Literature and Latte, dass er eine einfachere App parallel zu Scrivener anbieten möchte. Anstelle von Rich Text oder Plain Text — beide haben ihre Vor- und Nachteile — soll die App Cake Text1 unterstützen. Damit soll einerseits eine Texteingabe ermöglicht werden, die ohne das Drücken viele Knöpfe Text formatieren kann. Anderseits soll das Lesen durch die Anzeige der Formatierung erleichtert werden. Weiterhin konzentriert sich die App statt vieler Funktionen vor allem auf das Schreiben und Organisieren von Text. Erste Screenshots deuten eine gewisse Ähnlichkeit zu Ulysses an.

    Beta App von LL

    Beta App von LL

    Beim Sync wird diesmal auf iCloud gesetzt.2 Das und die obigen Screenshots deuten darauf hin, dass sich die App vornehmlich an Apple Kunden richten wird. Scrivener setzt beim Sync stattdessen auf Dropbox und ist neben diverser Apple-Plattformen3 auch als Windows-Version erhältlich. Der Entwickler hob hervor, dass die neue App weder Scrivener 4 noch Scrivener Lite werden wird.

    So this isn’t Scrivener; it contains only a fraction of Scrivener’s features, and that fraction often works differently. It’s a scalpel to Scrivener’s Swiss army knife. And because it uses a different text system (and thus a different file format) and steers its own course, this isn’t a “Scrivener Lite”, either. It is its own thing. (Its own thing with iCloud sync.)4

    Die App soll sich an Personen richten, die eine einfachere App im Vergleich zu Scrivener suchen. Im Fokus stehen:

    1. Schreiben langer Texte, die in kleinere Abschnitte geteilt werden können.
    2. Ein Outline-Feature, das auch zum Restrukturieren eingesetzt werden kann.
    3. Sammeln und Ansehen von Recherche-Material.
    4. Export des Projekts mit der Möglichkeit, dabei das Aussehen des Resultats weiter anzupassen.

    Zum weiteren Umfang der geplanten Funktionen gibt es noch keine Informationen. Ob die App Fußnoten und Kommentare unterstützt, wie dies Scrivener macht, bleibt abzuwarten. Die App wurde bis Ende 2024 angekündigt. Wer vorher sein Projekt schon beginnen will, dem kann ich Scrivener 3, Ulysses oder Mellel empfehlen.


    1. Cake Text leitet sich aus dem englischen Sprichwort „You can’t have your cake and eat it (too)“ ab, das im weiteren Sinne aussagt, dass man nicht zwei Dinge gleichzeitig haben kann. Damit impliziert der Entwickler LL, sein System habe die Vorteile von Rich Text und Plain Text. ↩︎

    2. Unklar ist, ob iCloud der einzige unterstützte Dienst ist, oder ob ein Sync auch über Dropbox, OneDrive oder Google Drive möglich sein wird. ↩︎

    3. Scrivener 3 wird für macOS angeboten. Dazu gibt es eine abgespeckte Version der iOS und iPadOS. ↩︎

    4. Blog-Post vom 25.10.2023 — https://www.literatureandlatte.com/blog/something-new-beta-testers-needed↩︎

    Friday December 29, 2023
  • News

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    Streaming

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    Amazon Prime

    Amazon Prime mit Werbung (USA)

    Amazon hat in den USA angekündigt, in 2024 in Prime Video Werbung zu zeigen. Die Preise bleiben gleich. Der Schritt wäre wahrscheinlich ohne den 250 Mio. $ Citadel-Flop und das 500 Mio. $ Rings of Power Debakel nicht erforderlich gewesen. Der Trend geht eindeutig zum Buch.

    Update:

    Start soll der 29.01.2024 sein. Nutzer erhalten die Möglichkeit, gegen eine zusätzliche Gebühr von 2,99 $ auf die Werbung verzichten zu können.

    Wednesday December 27, 2023
  • News

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    B Side

    Frohe Weihnachten II

    Ein Autofahrer ist im Weihnachtsmannkostüm an Heiligabend mit seinem Auto in eine Hauswand gefahren. Die Hauswand wurde dabei stark beschädigt; die Geschenke, die der Weihnachtsmann für seine Familie dabei hatte, bleiben heil. Auf den Schreck einen trinken, war nicht notwendig; der Mann war schon betrunken. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

    Tuesday December 26, 2023
  • News

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    Weltgeschehen

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    B Side

    Frohe Weihnachten

    Mehr als 700 Airbus Atlantic Beschäftigte litten nach der Weihnachtsfeier an Erbrechen und Durchfall. Der Betriebsrat des Airbus-Standorts in Westfrankreich hatte die Weihnachtsfeier nebst Menü für etwa 2.600 Personen am 14.12.2022 ausgerichtet. Während der Betriebsrat ein Magen-Darm-Virus als Grund der Erkrankung nicht ausschließen wollte, haben die erkrankten Mitarbeiter den Käse des Menüs in Verdacht. Das Menü bestand aus Foie Gras, Cassolettes de Saint-Jacques, Hummer, Rinderfilet, Bûche de Noël, Nougatcreme und Käse. Den Betroffenen dürfte es mittlerweile wieder besser gehen. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

    Sunday December 24, 2023
  • News

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    Streaming

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    Disney

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    Marvel

    Kang sollte der nächste Marvel-Bösewicht werden. Mit Jonathan Majors Verurteilung hat Marvel die Zusammenarbeit gekündigt. Marvel taumelt seit Endgame und dem bombastischen Ende der Infinity-Saga ziellos umher. Die Geschichte der Helden ist auserzählt; die Charakter sind entwickelt. Marvel braucht keine neuen Bösewichte, sondern muss die Geschichte neuer Helden erzählen.

    Tuesday December 19, 2023
  • Tech

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    News

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    Digital

    Mein Justizpostfach startet

    Langsam — sehr langsam — wird Deutschland digitaler. Der Digitalisierung im behördlichen und gerichtlichem Bereich stehen Fragen der Sicherheit und Authentifizierung entgegen. Deutschland wollte hier nicht auf DE-Mail oder gar E-Mail setzen, akzeptierte aber kurioserweise sehr lange Fax-Nachrichten.

    Für Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte wurde 2018 das besondere Anwaltspostfach (beA) eingeführt, das eine1 Übermittlung von PDF-Dateien zum Gericht ermöglicht. Während für Anwälte die Nutzung mittlerweile verpflichtend ist,2 können oder „müssen“ normale Bürger weiterhin Papier benutzen, um mit Gerichten und Behörden zu kommunizieren. Digitale Postfächer waren für Bürger bislang nur sehr aufwendig einzurichten und auch mit Kosten verbunden.

    Nunmehr können aber Dokumente an Behörden und Gerichte über Mein Justizpostfach eingereicht werden. Der Dienst ist einfach gehalten, kostenlos und erfordert einen Log-In über die Bund-ID. Dafür benötigt man im besten Fall einen Computer und ein Smartphone, auf denen jeweils die Software „Ausweis App 2“ installiert und miteinander gekoppelt ist. Das Smartphone scannt mittels NFC den Ausweis und stellt dann den sicheren Zugang zum Postfach her — wenn die Apps auf Smartphone und Computer gekoppelt sind und sich im selben Wifi-Netzwerk befinden wird der Computer über das Smartphone eingeloggt. Dies funktioniert (erstaunlicherweise) sehr problemlos.

    Ob sich Mein Justizpostfach durchsetzt, bleibt abzuwarten. Es wird vermutlich den meisten unbekannt bleiben. Derzeit konnte ich in dem Dienst nur Gerichte finden, hatte aber Probleme, Behörden zu finden. Ich würde es begrüßen, wenn man generell eine Infrastruktur schafft, die eine sichere Kommunikation zwischen Personen ermöglicht — nicht nur zu Gerichten und Behörden, sondern auch zu Unternehmen und Personen.3 Auch wäre es sinnvoll, wenn der Personalausweis eine Signaturkarte wird, mit der man digitale Dokumente unterschreiben kann.4 Ich persönlich hätte für die sichere Kommunikation auf DE-Mail gesetzt und jedem Bürger eine solche DE-Mail-Adresse zusammen mit dem Personalausweis ausgehändigt. Hier wäre der Schritt von E-Mail zu DE-Mail vielleicht kleiner gewesen. Das Justizpostfach ist hingegen sehr unterschiedlich zur bekannten Kommunikation. Es ist nur ein Transport-Vehikel für PDF-Dateien und untscheidet sich damit im Wesentlichen von E-Mails, bei denen Inhalt und Transport gleichzeitig in einer E-Mail erfolgen. Im Gegensatz dazu kann man sich den Dienst Mein Justizpostfach als digitale Variante des Fax vorstellen: Anstatt ein Papier zu scannen und zu übermitteln, wird eine PDF digital verschickt. Die eigentliche Nachricht schreibt man hingegen davon losgelöst — etwa in Word und speichert das Dokument dann als PDF, die man wiederum dann über das Justizpostfach verschickt.

    Trotz der kleinen Hürden, die Anmeldung und Einarbeitung stellen, empfehle ich jedem, sich den Dienst anzuschauen und — falls noch nicht geschehen — eine Bund-ID und ein Postfach anzulegen. Denn in Zeiten, in denen die Post immer unzuverlässiger Briefe versendet, stellt der digitale Weg eine sichere, schnelle und kostenlose Alternative dar. Und wer dann mal eine Klagefrist wahren muss, muss dann nicht mehr die komplizierten Schritte zur Registrierung vornehmen.


    1. Sicher ist relativ, denn die BRAK hat den Generalschlüssel zu allen Nachrichten, was allerdings als akzeptables Risiko eingestuft wurde. ↩︎

    2. Die passive Nutzungspflicht der Anwälte und Anwältinnen richtet sich nach in § 31a Abs. 6 BRAO; die aktive Nutzungspflicht — nicht zwingend für beA, sondern im Allgemeinen für die Einreichung elektronischer Dokumente — sehen die meisten Gerichtsordnungen vor (§ 130d ZPO, § 14b FamFG, § 46g ArbGG, § 65d SGG, § 55d VwGO, § 52d FGO und § 32d StPO ggfs. i.V.m. mit § 110c OWiG). Nur beim höchsten deutschen Gericht, dem Bundesverfassungsgericht, konnte ich eine solche Nutzungspflicht nicht feststellen — dort ist Schriftform immer noch der Goldstandard. ↩︎

    3. Hilfreich wäre dies vor allem, um Kündigungen oder ähnliche Schreiben sicher und zuverlässig einer anderen Person zustellen zu können. ↩︎

    4. Bestimmte Erklärungen bedürfen in Deutschland der Schriftform (etwa die Kündigung eines Wohnraummietvertrages, § 568 BGB). Schriftform bedeutet vereinfacht ausgedrückt, dass ein echtes Papierdokument unterschrieben werden muss. Nicht ausreichend ist daher eine gescannte Unterschrift oder das Unterschreiben einer PDF mittels Apple Pencil. Solche digitalen „Unterschriften“ können die Schriftform nicht ersetzen und sollten nur verwendet werden, wenn die Erklärung keiner Schriftform bedarf. Der Schriftform ist bisher nur die qualifiziert elektronische Signatur in den meisten Fällen gleichgesetzt (§126a BGB). In der Regel benötigt man dafür eine Signaturkarte und einen Kartenleser. Faktisch sind solche Signaturkarten und die damit verbundenen Zertifizierungsdienste bisher nur im professionellen Bereich zu finden, wie etwa Notaren/Notarinnen oder Rechtsanwälten/-innen. ↩︎

    Monday December 18, 2023