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Arc Search
Arc Search ist eine neue App aus der Schmiede des Arc Browsers. Während ich mir letzteren noch nicht angesehen habe, habe ich Arc Search kurz angetestet.
Alleinstellungsmerkmal ist die Funktion „Browse for me“, mit der eine Suchanfrage nicht mehr bestimmte Suchergebnisse anzeigt (klassisches Google), sondern die Suchergebnisse zusammenfasst. Wie gut das funktioniert, kann ich noch nicht abschließend beurteilen. Meine zwei Test-Fragen wurden aber beeindruckend gut beantwortet.
Beide Antworten waren länger, als sie in einen Screenshot passten. In der zweiten Anfrage fehlten mir die Details. Das kann aber auch an der Anzahl der Nachrichtenbeiträge liegen — hier schätze ich, dass die erste Anfrage ein deutlich größeres Nachrichten-Fundament hatte, auf das die Suche zugreifen konnte. Die erste Frage habe ich auf Englisch, die zweite auf Deutsch gestellt. Die Ergebnisse sind hingegen alle auf Englisch. Gegebenenfalls hängt das mit den Einstellungen meines iPhones zusammen, das auf Englisch eingestellt ist.
Während in der letzten Zeit viele bisher wenig erfolgreich versucht haben, Google zu kopieren, ist diese Herangehensweise der erste Schritt zu einer neuen Art der Internet-Suche. Überraschend ist, dass Microsoft nicht eine solche Suche anbietet. Als Microsoft ankündigte, Chat-GPT in Bing integrieren zu wollen, hatte ich eine Funktion wie „Browse for me“ erwartet.
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Callsheet
In nahezu allen Filmen und Serien greife ich mindestens einmal zum iPhone, um etwas in IMDb nachzuschlagen. Meistens will ich eine/-n Schauspieler/-in zuordnen, der/die bekannt aussieht und die/den man irgendwo schon mal gesehen hat. IMDb ist seit über 20 Jahren die Quelle verlässlicher Informationen und konnte früher auch recht gute Aussagen über die Qualität eines Films geben. In letzter Zeit nervte IMDb aber immer mehr. Die App ist langsam, zeigt Werbung und die Bewertungen sind mitunter hetzerisch,1 ohne etwas über die Qualität des Films zu sagen.
Wer etwas Taschengeld übrig hat, kann stattdessen die App Callsheet nutzen. Die App bietet ähnliche Funktionen, läuft flüssig und stellt dazu die Informationen sehr hübsch dar.
Etwas nachteilig finde ich, dass zu einem Film oder einem Schauspieler nur ein Bild angezeigt wird. Positiv ist der Schnellzugriff auf Trivia — die Darstellung wird aber nur in einer Webansicht geöffnet. Auch weiterführende Informationen, wie die Wikipedia-Seite oder wo die Serie/der Film abrufbar sind, können in einer Webansicht aufgerufen werden.
Die App kann kostenlos geladen werden und dann 7 Tage kostenfrei getestet werden. Danach fallen moderate 1€/Monat oder 10€/Jahr im Abo an. Als Webalternative zu IMDb kann natürlich noch TMDb empfohlen werden.
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Hass, wenn ein bekannter, weißer Charakter in einem Remake dunkelhäutig ist. Hass, wenn ein Charakter queer ist. Hass, wenn eine Serie von Apple ist. Hass, wenn eine männliche Rolle zu einer weiblichen getauscht wird. ↩︎
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HEY Calendar
Wie erwartet ist HEY Calendar nach einer kleinen Schleife und lautem Aufschrei nun doch im App Store angekommen. Man könnte fast sagen, dass die Ablehnung und der ganze Wirbel in der Folge dem Dienst mehr Aufmerksamkeit brachte, als jede bezahlte Werbung es geschafft hätte.1 Offizielle Begründung der ersten Ablehnung: die App bietet keine Funktion. Das ist insoweit richtig, als die App einen Account und einen Login mit demselben zur Nutzung voraussetzt. Dementsprechend wenig Funktion bietet die App eben, wenn man keinen Account hat — außer einem Login-Screen bietet die App dann eben keine Funktion. Wie überraschend. Ähnlich überraschend ist die Lösung, mit der der Developer Basecamp die App nun ein zweites Mal eingereicht hat und die nun auch zur Zulassung der App geführt hat: als Demokalender wird — auch außerhalb eines Logins — der Apple-Event-Kalender angezeigt. Jedes Apple Event von mehr als 20 Jahren ist dort als jährlich wiederholendes Ereignis zu finden.
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Bislang verlangt Apple für die ungewollte Werbemaßnahme noch keine Provision. ↩︎
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HEY Calendar und das App-Store Monopol
Dass mir der Service von HEY Email gut gefällt, ich ihn aber grundsätzlich zu teuer finde, habe ich hier schon geschrieben. Dass HEY auch an einem Kalender arbeitet, war schon etwas länger bekannt. Und ich war grundsätzlich darauf neugierig, auch wenn eine neue Kalender-App für mich nicht unbedingt notwendig ist. Die Standard-App von Apple und iCloud sind für meine Anwendungsfälle ausreichend genug. Selbst Fantastical konnte mich letztlich nicht überzeugen, auch wenn die App sehr gelungen ist.
HEY Calendar abgelehnt
Ich schreibe aber hier nicht über HEY-Calendar. Denn ich kann den Service weder ausprobieren noch ihn für gut oder schlecht befinden, weil Apple die App gar nicht erst in den App-Store gelassen hat. Hintergrund ist, dass der Dienst Geld kostet und die App damit einen bezahlten Dienst anbietet und dieser nicht über die App abgeschlossen werden kann. Apple will nämlich seine übliche Provision, die es bekommt, wenn Kunden über Apples Bezahlfunktion das Abo abschließen. Selbstverständlich hinkt Apples Ablehnung, denn in zahlreichen anderen Fällen hat Apple entsprechende Apps zugelassen. Sowohl Spotify als auch Netflix bieten ihre App genau so im App Store an. Und HEY Email ist natürlich auch im App Store. Es macht überhaupt keinen Sinn, HEY-Calendar abzulehnen, Spotify, Netflix & Co. aber zuzulassen.
Ich gehe mal wohlwollend zugunsten Apples davon aus, dass bestimmte Schlüsselpersonen in Apples App-Store-Team gerade im Urlaub sind und ein unsicherer Vertreter dachte, lieber restriktiv abzulehnen, als eine App zuzulassen und ein ungewolltes Paradebeispiel zu schaffen. Ob Apple die App letztlich noch zulassen wird, bleibt abzuwarten.
Provision
Apple war bereits öfter sehr restriktiv, wenn es darum ging, eine App mit kostenpflichtigem Angebot zuzulassen, deren Bezahlfunktion nicht über Apples eigenen Dienst läuft und damit Apples Provisionsanspruch umgeht. Wird eine Bezahlfunktion außerhalb der App, etwa auf der Webseite des Anbieters, angeboten, geht Apple völlig leer aus, obwohl Apple grundsätzlich dieselbe Arbeit bei der Prüfung und Zulassung der App hat. Für Kunden ist das äußert nervig. Und ich kann mir vorstellen, dass Apple unter Druck der EU diese Voraussetzungen lockern muss.
Alternativ-Vorschlag
Um die App-Store-Vergütung für Apple zu verbessern, könnte der Developer für seine App eine Gebühr zahlen müssen — unabhängig davon, ob sie die App verkaufen oder kostenfrei anbieten. Die Gebühr wird quasi als Entgelt für das Prüfen der App und das Pflegen des ganzen System verlangt. Kleine Apps könnten dabei kostenfrei bleiben und große Apps entsprechend gestaffelt ein paar tausend bis zigtausend Dollar kosten. Die Gebühr könnte sich an den Download-Zahlen der App und der Art des angebotenen Services orientieren. So könnte dann Apple von Spotify, Netflix und der DB für ihren tollen Navigator eine entsprechende Gebühr verlangen, die sowohl für Apple als auch den Anbieter fair ist; denn es ist klar, dass Spotify, Netflix und Co. von der iOS-Qualität und der Weiterentwicklung des Systems profitieren. Werden kostenpflichtige Abos über Apple abgeschlossen, halte ich eine Provision für richtig; aber 30 % sind meines Erachtens viel zu hoch.
Muss das App-Store Monopol fallen?
Abweichend davon könnte Apple auch gezwungen werden, das Sideloading von Apps in Gänze zuzulassen. Auch wenn Apple die Sicherheit der Handys stets als Grund für das Verbot des Sideloadings von Apps anführt, bin ich überhaupt kein Freund des kompletten Abschottens. Das Sideloading von Apps muss möglich sein und würde vor allem dem iPad helfen, aus seiner Gadget-Nische heraus ein vollwertiges Gerät zu werden.1
Wenn das App-Store-Monopol2 fällt, würde Apple von einem signifikanten Einnahme-Problem betroffen sein. Die Anbieter könnten ihre Apps mit Bezahlfunktionen anbieten, was für Kunden deutlich komfortabler ist. Ist das schlecht? In erster Linie nur für Apple. Für Kunden wäre das nur schlecht, wenn die Smartphones dadurch tatsächlich unsicherer würden. Hier könnte Apple aber auch ein Gatekeeper-System wie auf dem Mac anbieten. Und ich kann derzeit nicht nachvollziehen, warum macOS sicher ist, während iOS durch das Sideloading unsicher werden soll.
Grundsätzlich halte ich das Zulassen des Sideloading für richtig und wichtig, denn Apple hat mit dem App-Store eine beherrschende Stellung. Wird diese aufgebrochen, kann der Markt hingegen die Preise regulieren und bestimmen. Apple kann etwa als Anbieter einer Bezahlfunktion neben vielen anderen Anbietern auftreten. Außerdem wären Apps möglich, die Apple aus ganz anderen Gründen bisher nicht im App-Store zulassen wollte.
Selbstverständlich könnte man aus Apples Sicht argumentieren, dass man nicht gezwungen sei, überhaupt einen App-Store anzubieten. Das erste iPhone hatte nur die vorinstallierten Standard-Apps. Weder konnte man Apps löschen noch neue installieren. Und die Handys davor bestanden in der Regel auch nur aus dem Betriebssystem des Herstellers, ohne dass es Drittanbietern möglich war, Anwendungen dafür anzubieten. Weshalb sollte also Apple gezwungen werden, sein Smartphone entsprechend zu öffnen. Überspitzt formuliert: müsste jeder Hersteller einer Mikrowelle fürchten, dass er sein System zur Installation weiterer Apps öffnen muss? Wahrscheinlich muss man diesen Aspekt differenziert betrachten.
Computer als Vergleichsmaßstab
Es ist beispielsweise kaum vorstellbar, dass man auf einem Computer keine Programme installieren darf. Das Installieren und Nutzen von Programmen ist der wesentliche Charakter eines Computers. Und das könnte vielleicht auch bei den Apple-Geräten argumentativ herangezogen werden: der bestimmungsgemäße und typische Gebrauch eines Geräts. Ich bin der Meinung, dass Apple durch den App-Store selbst den bestimmungsgemäßen und typischen Gebrauch des iPhones und des iPads festgelegt hat. Dadurch, dass es möglich ist, Apps zu installieren, kaufen Kunden mitunter diese Geräte. Eine ganze Welt von Apps hat sich um das Smartphone herum aufgebaut: Banking-Apps, Authenticator-Apps, Neo-Broker, Social-Media-Apps sind so auf das Smartphone zugeschnitten, dass das Smartphone für den dahinterstehenden Dienst zwingend nötig ist.
Beim Kauf des ersten iPhones hätte Apple noch ohne Probleme argumentieren können, dass allein Apple die Software auf dem Gerät bestimmt. Kein Käufer hätte behaupten können, dass er sich das Smartphone gekauft habe, um die App eines Drittanbieters zu installieren. Mit Einführung App-Stores und der Etablierung solcher Apps ist das iPhone und das iPad nunmehr wie ein Computer zu behandeln. Es ist nicht mehr zu vertreten, dass Apple alleine entscheiden kann, welche Apps auf einem iPhone oder iPad installiert werden können.
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Ich denke vor allem Terminal-Tools wie LaTeX oder pandoc oder generell Mac-Apps ohne iPad-Version — letztere vielleicht ausschließlich im “Maus-Modus”. ↩︎
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Ich benutze den Begriff Monopol hier umgangssprachlich und in dem Sinne, dass Apple bzw. sein App Store die einzige Möglichkeit darstellen, Apps auf dem iPhone zu installieren. ↩︎
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Vier Zero-Days Exploits zum Angriff auf iPhones ausgenutzt
Wie heute bereits mehrfach auf verschiedenen News-Seiten berichtet, sind erstmals Details des im Sommer bekanntgewordenen Angriffs auf iPhones der Kaspersky-Experten auf der 37C3 vorgestellt worden.
Es handelt sich nach den Experten um einen der raffiniertesten Exploits überhaupt. Er setzte unter anderem Hardware-Kenntnisse voraus, die prinzipiell nur Apple oder ARM bekannt gewesen sein dürften.
Das genaue Vorgehen kann in der Präsentation der Kaspersky-Experten im obigen Link angeschaut werden. Ich bin kein Cyber-Sicherheitsexperte. Ich kann das Vorgehen nur grob darstellen und beschränke mich auf die Besonderheiten. Die Angreifer nutzen vier Schwachstellen hintereinander aus, um den Angriff zu ermöglichen und zu verschleiern. Dabei verschickten die Angreifer über iMessage eine PDF, in der ein TrueType VM Code enthalten war. True Type wurde von Apple entwickelt und wird auch von Microsoft verwendet. Die in True Type enthaltene Virtual Machine kann etwa für Pseudo-Kursiv verwendet werden — wenn also die Schriftart keine eigene Kursivschrift enthält. Das System besteht seit den 90er-Jahren. Der hier verwendete Code verwendet eine nicht dokumentierte Anweisung, die für den Exploit verwendet wurde. In der weiteren Folge ist dadurch ein Exploit möglich, der eine Hardwarefunktion des SoC von Apple nutzt und eigentlich — so verstand ich die Experten — nur durch aktives Handeln in das Chip-Design eingeflossen sein kann. Als Verantwortliche können entweder Apple, ARM oder einer dritten Partei in Betracht kommen.
Es gibt Hinweise, dass die Exploit-Kette seit Jahren bestand und genutzt wurde. Die Angreifer konnten durch die dann eingeschleuste Malware unter anderem auf die Bilder des Nutzers zugreifen. Es gibt Hinweise, dass die Machine-Learning-Funktion des iPhones genutzt wurde, um bereits auf dem Gerät bestimmte Bilder filtern zu können, um nur relevante Bilder an die Angreifer zu senden. Ebenfalls ist es möglich, dass gegebenenfalls nur die Meta-Informationen der Bilder versandt wurden.
Es lässt sich an dieser Stelle nur vermuten, wer zu einem solchen Hack fähig ist. Es besteht die Möglichkeit, dass Nachrichtendienste mit ARM oder Apple zusammenarbeiteten, um diese Schwachstellen zu ermöglichen. Auch ein drittes Unternehmen kann verantwortlich sein, um den Zugriff dann etwa gewinnbringend verkaufen zu können. Zuletzt ist es natürlich auch möglich, dass ein solches Unternehmen von einem oder mehreren Nachrichtendiensten gekauft wurde. Beunruhigend wäre die Vorstellung, falls diese Schwachstellen nicht von westlichen Nachrichtendiensten, sondern anderen Unternehmen oder Staaten eingeschleust wurden.
Die Lücken sind mittlerweile gepatcht worden. iPhones gelten in der Regel als sehr sichere Geräte. Die Komplexität des Angriffs lässt vermuten, dass die Angriffe auf gezielte Geräte vorgenommen wurde. Es ist stets zu empfehlen, auf Geräten die neueste Software zu verwenden.
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Journal App
Mit iOS 17.2 hat Apple die neue Journal App für alle veröffentlicht. Die App wirkt solide. Dennoch werde ich sie wahrscheinlich — wie die Freeform App — kaum benutzen. Das allgemeine Problem: wenn ich Zeit habe, Einträge in der App zu schreiben, passiert zu wenig in meinem Leben, um darüber schreiben zu können. Und wenn viel passiert, fehlt mir die Zeit etwas zu schreiben.
Anstelle des Journalings nutze ich seit Jahren den Kalender in iOS, in den ich mit verschiedenen Farben (Arbeit: rot; Freizeit, Freunde, Familie: grün; Kultur und Kino: lila; Sport: gelb; Aufgaben: grau; Fortbildungen: blau) alle möglichen Termine festhalte. Die Einträge helfen mir, den Tag zu planen. Längere Fahrten lege ich zum Beispiel manuell (trotz Travel Time) als graugefärbten Eintrag im Kalender an. Neben der Planung kann ich — ähnlich eines Journals — nachvollziehen, wann ich was und wie lange gemacht habe. Dafür passe ich auch nachträglich die geplanten Termine an die Wirklichkeit an. Hilfreich ist das etwa für die Steuererklärung, um die Fahrten zur Arbeitstage oder die Homeoffice-Tage zu ermitteln.
Generell genügen mir die kurzen Einträge im Kalender für die spätere Einordnung (Bsp.: Kinofilm X mit Y; Fahrt von Ort A nach Ort B; Einkaufen in Geschäft Z). Interessant könnte die Journal-App vielleicht in ergänzende Einträge sein; etwa für ein Traumtagebuch.
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Mit iOS 17.3 (Beta) macht Apple es Dieben schwerer, iPhones zu stehen. Zwar sind diese gut geschützt. Gelingt es Dieben die Eingabe der PIN vorm Diebstahl zu erspähen, war weder das iPhone noch die Daten sicher. Mit aktivierter Stolen Device Protection wird der Zugriff auf die Daten erschwert.