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The Marvels
The Marvels, der neueste Film aus dem Marvel Cinematic Universe, kann jetzt auf Disney+ gestreamt werden. Die Betonung liegt auf „kann“, denn den Film muss man wirklich nicht sehen.
Spoiler-Warnung
Das liegt vor allem daran, dass Captain Marvel nicht funktioniert. Captain Marvel hat zu starke Superkräfte und Brie Larson spielt die Rolle so, als habe sie überhaupt keine Lust darauf. Ich bin kein Captain Marvel Fan; und vermutlich gibt es auch sonst nicht viele Captain Marvel Fans. Vermutlich musste Marvel deswegen Kamala Khan schaffen, deren Rolle quasi „Captain Marvel Fan“ ist.
Kamala Khan finde ich hingegen sympathisch. Die Coming-of-Age-Story einer Jugendlichen, die mit den üblichen Teenager-Problemen zu kämpfen hat und dazu noch als Superheld gegen Superschurken kämpft, funktioniert eigentlich immer. Und sie bietet in der Regel eine interessante Geschichte, weil sie automatisch eine Charakter-Entwicklung enthält. Das funktioniert bei jedem Spider-Man. Und nach zwei bis drei Filmen erzählt man die Geschichte von vorne und noch mal von vorne.1 In The Marvels funktioniert das aber nicht, weil Kamala Khan aka Ms. Marvel sich den Film mit zwei anderen Helden teilen muss. Die drei sind zwar irgendwie quantenvertangelt und tauschen dadurch ihre Positionen, aber man merkt dem Film an, dass ausschließlich diese Quanten-Verknüpfung die Helden miteinander verbindet. Kamala Khan scheint krampfhaft zu versuchen, etwas Euphorie und Begeisterung im Marvel-Team zu wecken. Aber die beiden Captains (Danvers und Rambeau) sind mürrisch und schlecht gelaunt. Wenn schon die Hauptcharaktere keine Lust auf das Team haben, warum soll man es dann als Zuschauer ansehen?
Die Story könnte auch ohne Spoiler-Warnung verraten werden, denn sie ist eigentlich nur eine Aneinanderreihung von Unsinn. Kampf-Szene, nervige Dialoge, Cringe-Planet2, Kampf-Szene, Bösewicht zerstört sich selbst und lässt Riss im Logik-Kontinuum zurück. Dazwischen gibt es noch Flerkens, die alles verschlucken und wieder ausspucken. Man wünscht sich das fast als Ende des MCU: von einer Flerken3 verschluckt.
Das Ende des Films deutet an, dass jetzt noch X-Men aus einem Multiversum dazukommen. Dabei ist das MCU bereits komplett überladen. Ohne abgeschlossene Promotion in MCU kann man fast keinem Film mehr folgen. Und jetzt kommen zu allen Marvel Filmen noch alle X-Men Filme dazu. Vielleicht kann man das MCU ja auch noch mit dem Star Wars Universum verschmelzen. Bevor irgendein Disney-Verantwortlicher das liest: das ist Sarkasmus. Ich würde mir einen Reboot des Marvel-Universums wünschen. Am liebsten ein Hard-Reboot. Zumindest aber ein Soft-Reboot. Moon Knight ist ein gutes Beispiel eines Soft-Reboots — eine Serie, die zwar im MCU spielt, aber entspannend wenig Verbindung zu anderen Marvel-Story-Linien hat.
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Tobey Maguire Reihe, Andrew Garfield Reihe, Tom Holland Reihe ↩︎
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Ein Disney-Planet, auf dem gesungen wird, Captain Marvel auf dem Papier mit einem Twink verheiratet ist, plötzlich wie eine Disney-Prinzessin aussieht und auf einem Ball tanzt. ↩︎
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Eine Kombination aus Star Treks Tribble, einer Hauskatze und einem Kraken. ↩︎
Friday February 9, 2024